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Götter in Weiß


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Götter in Weiß: Medizinthriller zum Thema Krankenhaus-Hygiene.

Götter in Weiß

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Elmar Fischer
Produzent
  • Dagmar Rosenbauer,
  • Doris Büning
Darsteller
  • Claudia Michelsen,
  • Anneke Kim Sarnau,
  • Jan Messutat,
  • Stefan Ruppe,
  • Antonio Wannek,
  • Silke Matthias,
  • Ilse Strambowski,
  • Oskar von Schönfels,
  • Hedda Erlebach
Drehbuch
  • Andrea Frischholz,
  • Jörg Tensing
Kamera
  • Philipp Sichler

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Götter in Weiß: Medizinthriller zum Thema Krankenhaus-Hygiene.

    Drama, Krimi, Thriller: Elmar Fischer standen alle Wege offen. Tatsächlich ist sein Film mal das eine, mal das andere, aber in erster Linie erzählt „Götter in Weiß“ von einer mutigen Frau, die ihre Karriere aufs Spiel setzt, weil sie nicht schweigen will, als sie einen Skandal entdeckt.

    Anna Hellberg (Claudia Michelsen) ist Chirurgin an einer Kleinstadtklinik. Als eines Tages ein kleines Mädchen mit kompliziertem Beinbruch eingeliefert wird, kommt es während der Operation zu einem Zwischenfall: Eine OP-Besteck-Verpackung ist beschädigt, die Klemme ist nicht mehr steril. Trotzdem beruhigt sie den Vater, Bernd Strasser, (Antonio Wannek): „ein normaler Routineeingriff“. Kurz drauf ist es mit der Routine vorbei: Leah erleidet einen anaphylaktischen Schock. In ihrem Blut finden sich Spuren eines Antibiotikums, aber Anna hat dem Kind keinerlei Antibiotika verabreicht. Außerdem entdeckt das Labor einen multiresistenten Keim. Als Anna dem Rätsel nachgeht und rausfindet, dass diverse OP-Berichte gefälscht worden sind, wird sie kaltgestellt; selbst ihr eigener Mann und Kollege (Jan Messutat) scheint in das Komplott verwickelt.

    Das Erzählmuster „Allein gegen alle“ mag zunächst etwas schlicht klingen, aber das Drehbuch (Andrea Frischholz, Jörg Tensing) entwickelt die Geschichte sehr behutsam und eben nicht als „Medical Thriller“, auch wenn eine Einstellung zu Beginn, als der Operationssaal durch die Schlitze der Klimaanlage gefilmt wird, ein unübersehbarer Hinweis ist. Fortan konzentriert sich der Film jedoch auf die Personen, zumal sich Anna durch ihre Nachforschungen zunehmend isoliert. Die Spannungen haben zur Folge, dass nicht nur ihre Ehe, sondern auch die Beziehung zur besten Freundin, OP-Schwester Franziska (Anneke Kim Sarnau), leidet. Die Autoren hätten ihre Heldin allerdings nicht auch noch mit privaten Problemen belasten müssen. Ihr Chef (Sebastian Rudolph) ist als typischer Antagonist solcher Geschichten ebenfalls leicht überzeichnet. Das Überleben der Klinik ist dem ärztlichen Leiter wichtiger als das Wohl der Patienten. Als er Anna die Schuld für Leahs immer kritischeren Zustand in die Schuhe schiebt, führen die multiplen Belastungen schließlich dazu, dass sie in einer etwas übertriebenen Szene die im Garten abgestellten teuren neuen Fensterscheiben zerdeppert. Davon abgesehen ist Anna eine Figur mit großer Glaubwürdigkeit, weil Claudia Michelsen die Chirurgin eben nicht als idealisierte Vorbildfigur, sondern als ganz normale Frau verkörpert, die die entdeckten Missstände nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren kann und um der Wahrheit willen bereit ist, alles zu riskieren, was ihr lieb und teuer ist: Karriere, Ehe und Freundschaft.

    Da das Drehbuch die Geschichte konsequent aus Sicht seiner Hauptfigur erzählt, wird das zu Grunde liegende Thema beinahe beiläufig behandelt: Der eigentliche Skandal und damit auch die zentrale Botschaft sind natürlich die Zustände an deutschen Krankenhäusern, die unter einem immensen Rentabilitätsdruck stehen, weshalb Operationssäle unbedingt ausgelastet sein müssen und Patienten zu OPs überredet werden, die gar nicht nötig wären. Trotzdem trägt Fischer („Im Dschungel„, „Unterm Radar„) diese Botschaft nie vor sich her. Bis auf Annas Ausraster ist „Götter in Weiß“ wohltuend sachlich inszeniert. Es sagt im positiven Sinn viel über den Regiestil aus, wenn die Szene mit der größten Spannung und Dynamik der Auftakt mit einem Wettrennen zwischen Vater und Tochter Strasser ist, das schließlich zu Leahs Unfall führt. tpg.
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