Die Beziehung des Lehrerpaars Anne und Christian zeigt nach 15 Jahren Ehen erste Risse. Auf einem Schulfest ertappt Anne ihren Mann beim Tête-à-tête mit Margarete, einer jüngeren Kollegin. Sie wirft ihn aus dem gemeinsamen Haus. In derselben Nacht erleidet Christian einen Schlaganfall, der sein Sprachzentrum zerstört und ihn zum Aphasiker macht. Anne fühlt sich in der Pflicht und kümmert sich um ihren Mann. Seine Pflege führt sie in ein „Chaos der Gefühle“: hin- und hergerissen zwischen Verantwortungsgefühl, Wut und Enttäuschung, aber auch Hingabe. Trotz der sprachlichen Barrieren gelingt es den beiden, ihrer Liebe eine neue Chance zu verschaffen. Doch dann bemerkt Anne, dass Margarete ihre Beziehung zu Christian nicht aufgegeben hat und sie sich in der Reha-Klinik regelmäßig treffen.
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Kritikerrezensionen
Im Chaos der Gefühle Kritik
Im Chaos der Gefühle: Eindringliches Beziehungsdrama um Liebe, Sehnsucht und Verrat.
Diethard Klante hat einen bemerkenswert einfühlsamen und kraftvollen Film geschaffen. „Im Chaos der Gefühle“ ist kein Film über Aphasie, zielt nicht auf Betroffenheit und gerät auch nie ins Gefühlsduselige. Daran hat auch Edgar Selges Darstellung des Aphasikers ein hohes Verdienst. Die Krankheit dient lediglich als Motor für eine eindringliche Geschichte über emotionale Zerrissenheit, Verständnissuche und -gewinn (beeindruckend Franziska Walser). Klantes Intention, die Krankheit als Metapher für „unser aller Sprachlosigkeit in den Beziehungen, in der Liebe“ zu benutzen, geht vollends auf und macht den Film sehr wertvoll. Schade nur, dass die Beziehung zwischen den beiden Freunden Selge/Kowalski, für die in der Einstiegssequenz bereits das Feld bestellt wurde, im weiteren Verlauf fast völlig unterging.