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Hotel Lux

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Hotel Lux: Tragikomödie mit Bully Herbig als Berliner Kabarettist, der im Moskauer Exil mit Hitlers Leibastrologen verwechselt wird.

Handlung und Hintergrund

1938: Kabarettist Hans Zeisig hat sich auf der Bühne zu viel erlaubt und muss aus Berlin fliehen. Statt nach Hollywood wie andere Künstler verschlägt es ihn nach Moskau ins berüchtigte Exilantenhotel Lux. Dort trifft er seinen früheren Bühnenpartner Siggi Meyer und die niederländische Untergrundkämpferin Frida van Oortener und wird vom sowjetischen Geheimdienst mit dem abtrünnigen Leibastrologen Adolf Hitlers verwechselt.

1938: Kabarettist Hans Zeisig hat sich auf der Bühne zu viel erlaubt und muss aus Berlin fliehen. Statt nach Hollywood wie andere Künstler verschlägt es ihn jedoch nach Moskau ins berüchtigte Exilantenhotel Lux. Dort trifft er seinen früheren Bühnenpartner Siggi Meyer und die niederländische Untergrundkämpferin Frida van Oortener und wird vom sowjetischen Geheimdienst mit dem abtrünnigen Leibastrologen Adolf Hitlers verwechselt: Schnell wird er von Stalin einvernahmt - ein Tanz auf dem Vulkan beginnt.

Auf der Flucht vor den Nazis verschlägt es den Kabarettisten Zeisig 1938 nach Moskau, wo man ihn für den Leibastrologen Hitlers hält. Bitterböse Politsatire im Stil von Lubitsch und Wilder, mit der Leander Haussmann eine finstere Episode der Geschichte thematisiert.

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Darsteller und Crew

  • Michael Bully Herbig
    Michael Bully Herbig
  • Jürgen Vogel
    Jürgen Vogel
  • Thekla Reuten
    Thekla Reuten
  • Sebastian Blomberg
    Sebastian Blomberg
  • Axel Wandtke
    Axel Wandtke
  • Steffi Kühnert
    Steffi Kühnert
  • Matthias Brenner
    Matthias Brenner
  • Josef Ostendorf
    Josef Ostendorf
  • Thomas Thieme
    Thomas Thieme
  • Johann Adam Oest
    Johann Adam Oest
  • Leander Haußmann
    Leander Haußmann
  • Jan S. Kaiser
    Jan S. Kaiser
  • Prof. Dr. Günter Rohrbach
    Prof. Dr. Günter Rohrbach
  • Dr. Matthias Esche
    Dr. Matthias Esche
  • Hagen Bogdanski
    Hagen Bogdanski
  • Ralf Wengenmayr
    Ralf Wengenmayr
  • Alexander Senderovich
  • Valery Grishko
  • Juraj Kukura
  • Robert Dölle
  • Gennadi Vengerov
  • Daniel Wiemer
  • Corinna Eich
  • Hansjörg Weißbrich
  • Simone Bär

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,2
9 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(2)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(2)
1Stern
 
(2)

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Kritikerrezensionen

    1. Hans Zeisig ist Komödiant. Sein großer Traum ist Hollywood. Doch im Jahr 1938, bedroht von den NS-Schergen, bleibt Zeisig bald nur noch die Flucht nach Russland mit gefälschtem Ausweis. Im von Kommunisten besiedelten Hotel Lux fühlt er sich nicht lange sicher, denn augenscheinlich waren die gefälschten Papiere für jemand anders bestimmt. Und Zeisig muss nun zeigen, wie wandelbar sein Talent als Parodie-Künstler wirklich ist. Die groteske Tragikomödie von Leander Haussmann nutzt historisch verbürgte Wahrheiten und Personen und versetzt sie kreativ mit fiktionalen Elementen. Dabei überzeugen auch die detailgenaue und historisch stimmige Ausstattung. Der Film betrachtet mit satirischem Augenzwinkern seine Figuren, ohne sie zu denunzieren. Das Timing stimmt, die Pointen sitzen, die Musik passt genau und die Besetzung ist bis auf die kleinste Nebenrolle absolut gelungen. Vor allem Michael „Bully“ Herbig meistert bravourös die schauspielerische Gratwanderung zwischen schelmenhaftem Clown und tragischem Held in der Klemme. Ein aberwitziger und origineller Ausflug in die Geschichte.

      Jurybegründung:

      Es steht in den Sternen, ob einem Film der große Erfolg beim Kinopublikum vergönnt ist. Aber man sollte nicht etwa abwarten und in den Mond gucken, sondern vielmehr die erste Gelegenheit nutzen, um den famosen Film HOTEL LUX zu sehen. An diesem berüchtigten Ort waren deutsche Kommunisten im Moskauer Exil unterbracht bzw. interniert. Viele von ihnen wurden denunziert und liquidiert. Es ist ein Ort, der Angst, Versagen, Verrat, enttäuschte Hoffnungen und Tragik symbolisiert. Kann so eine filmische Idee überhaupt gut gehen? Eine Komödie (- oder besser gesagt: ein „Schelmenstück“) über stalinistischen Terror und die Schrecken der „Großen Säuberung“? Kann dabei dann auch noch ein Schauspieler wie Michael Bully Herbig in einer Hauptrolle überzeugend agieren? Er selbst hatte Zweifel und wollte absagen. Es ist wohl hauptsächlich dem Produzenten Günter Rohrbach zu verdanken, dass Herbig seine Entscheidung revidierte und das Wagnis einging. Da die Leistung der Produzenten oft unberücksichtigt bleibt bzw. unterschlagen wird, soll sie an dieser Stelle ausdrücklich hervorgehoben werden. Günter Rohrbach und Corinna Eich haben ein großartiges Team zusammengestellt und offenbar eine ausgezeichnete Arbeit vor und während der Produktion geleistet. Hier sollen nur wenige Beispiele genannt werden, an denen die Qualitäten des Films ablesbar sind. Da wäre zunächst die Ausstattung. Tischler Pieck hat vermutlich nie solche stilechten Möbelstücke gefertigt - ob Varieté-Künstlergarderobe oder das Hotelmobiliar - alles wirkt sehr authentisch. Szenenbildner Uli Hanisch schuf auch die Grundlage für eine sehr originelle Spielidee in Stalins Bad und WC. Beim Casting (Simone Bär) wurden die passenden Typen gefunden und Mimen von Rang gewonnen. Die Kamera von Hagen Bogdanski führt den Blick des Zuschauers präzise zu aussagekräftigen Bildmotiven. Auch Ton, Licht und andere Stab-Bereiche müssten hier gewürdigt werden, denn das alles trägt neben der Regie zum Gelingen der Schauspielkunst bei. Die Darsteller agieren tatsächlich großartig - sie versetzen die Spiegelneuronen in volle Erregung, holen den Zuschauer quasi mitten hinein ins Geschehen. Rasant wird das Abenteuer erzählt, das (die so besungenen „guten Freunde“) Hans Zeisig (Michael Bully Herbig) und Siggi Meyer (Jürgen Vogel) gemeinsam mit ihrer Genossin Frida van Oorten (Thekla Reuten) durchleben. Mal kommt Spannung auf, mal wird das Zwerchfell strapaziert, mal kommt die Biochemie der Verliebtheit ins Spiel - ein Wechselbad der Gefühle eben. Man spürt, wie sogar bei Zeisig das sogenannte „Bindungsmodul“ aktiviert wird und der einstige Playboy sich unsterblich in Frida verliebt. Solche Affekte werden dann z. B. geschickt mit dem Gesang der Internationale gekontert, sodass der Humor die romantische Liebe sublimiert bzw. durch den Anreiz zu herzhaftem Lachen auflockert. Missverständnisse und Überraschungen, Situationskomik und Wortwitz treiben das Geschehen voran. Wie im Flug vergeht die Zeit und am Ende möchte man den Film ein zweites Mal sehen, um die dichte (mehrschichtige) Semantik (mit vielen Details und Anspielungen) weiter zu erschließen. Haußmann löst die Varieté-Drohung ein. Er hat offenbar wirklich Mittel, „jeden zum Lachen zu bringen“. Aber doch bleibt der historische Ernst, den man nicht einfach weglachen kann. Handelt es sich um eine „historisch korrekt erfundene Geschichte“? Strenge Historiker werden vielleicht entgegnen, dass sie nur historisch kokett erfunden ist. Filmkunst kann, muss aber nicht politisch oder historisch korrekt sein. Sie vermag freilich ein veritables Interesse für Politik und Geschichte zu wecken, wenn ihre Ästhetik das Publikum verblüfft, provoziert, unterhält … und begeistert. Das dürfte dem Film bei vielen Zuschauern gelingen. Leander Haußmann führte nicht nur Regie, sondern brachte auch das Drehbuch in die richtige Fasson. Daher gebührt ihm wohl das höchste Lob. Man findet übrigens kaum geeignete Vergleiche, um diesen faszinierenden Film einzustufen. Vielleicht könnte man auf Chaplins DER GROSSE DIKTATOR eingehen oder an DER BRAVE SOLDAT SCHWEJK erinnern. Doch mit HOTEL LUX ist schon etwas ganz besonderes gelungen. Die FBW-Jury brauchte nicht lange, um sich auf das Prädikat „besonders wertvoll“ zu einigen, welches der Höchstzahl an Sternen entspricht. Wer diesen Film gesehen hat, wird wahrscheinlich lange seine Freude daran haben, denn kleine Einfälle (wie Ulbrichts Mauer aus Zuckerwürfeln) oder überzeugende Gesten humaner Haltung bleiben bestimmt in Erinnerung.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Hotel Lux: Tragikomödie mit Bully Herbig als Berliner Kabarettist, der im Moskauer Exil mit Hitlers Leibastrologen verwechselt wird.

      Michael Bully Herbig als respektloser Held mit Herz, der als Stalins Sterndeuter in diesem tragikomischen Abenteuer auf Leben und Tod den Krieg übersteht.

      New York hat das Waldorf Astoria, Wien das Imperial und Berlin das Adlon - international bekannte Nobelherbergen, berühmt geworden nicht zuletzt durch illustre Gäste. Ein Hotel darf bei so einer Aufzählung nicht fehlen, vielleicht nicht so schick wie die Konkurrenz, aber in Sachen Besucher definitiv von Weltrang: das Moskauer Lux. Vornehmlich Politiker gaben sich hier in den 1930er Jahren die Klinke in die Hand: Lotte und Walter Ulbricht, Ernst Thälmann, Josip Broz Tito, Herbert Wehner. Nun hat auch Michael Bully Herbig eingecheckt. Im Varieté Valetti war er ein Star. Doch dann erzählt Komiker Hans Zeisig (Herbig) einen Hitler-Witz zu viel und muss aus der Reichshauptstadt fliehen. Sein Ziel ist Hollywood. Doch „die US-Pässe waren aus“, und so landet er in Moskau, im Exilantenhotel Lux, Zufluchtsort kommunistischer Funktionäre aus aller Welt. Zufällig wohnen da auch sein Ex-Bühnenpartner Siggi Meyer (Jürgen Vogel) und die Untergrundkämpferin Frida (Thekla Reuten). Und da ist noch der sowjetische Geheimdienst, der glaubt, dass Zeisig der abtrünnige Leibastrologe Adolf Hitlers ist …

      Regisseur Leander Haußmann („Sonnenallee„) erzählt nach einer Idee von Helmut Dietl („Kir Royal„) die tragikomische Geschichte eines unpolitischen Entertainers, der zwischen die Fronten blutiger Intrigen in Stalins Machtapparat gerät und ausgerechnet im Badezimmer des Diktators die Weltgeschichte verändert.

      Michael Bully Herbig überzeugt mit zurückgenommenem Spiel als naiver, respektloser Held, Jürgen Vogel als Mann mit Mission und Thekla Reuten als von beiden begehrte Herzdame. Eine bitterböse, spannende und brüllend komische Politsatire aus der gar nicht so guten alten Zeit.
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