Handwerker und andere Katastrophen: Beziehungskomödie um ein Paar, das sich beim Hausumbau entzweit.
Muntere Komödie über ein Paar, das an der Renovierung eines maroden Hauses verzweifelt.
Ein glückliches Ehepaar, eine marode Bruchbude, unfähige Handwerker und schließlich die unvermeidliche Ehekrise: Das ist als Handlung zwar weder neu noch originell, aber immer wieder schön. Außerdem lassen sich dank des Sujets gleich mehrere Geschichten erzählen: Silke und Stefan begeben sich auf eine gemeinsame Heldenreise, das Baugeschehen bietet stetig neue absurde Entwicklungen, und die Zeichnung der Charaktere sorgt dafür, dass auch zwischen den Hauptfiguren ständig was passiert. Mit Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen sind die beiden Rollen zwar erwartbar besetzt, doch als Team funktionieren sie ähnlich gut wie zuletzt in „Reiff für die Insel: Katharina und der große Schatz“. Für weitere zwischenmenschliche Verwicklungen sorgen die Nebenrollen, allen voran der Bauleiter; Jürgen Tarrach gelingt das Kunststück, diesen Schlawiner dennoch als Sympathieträger zu verkörpern. Dass die Käufer die offenkundigen Mängel des Hauses nicht erkannt haben, obwohl Stefan gleich die Wand entgegenkommt, als er an der Tapete zupft, lässt die Geschichte allerdings auf etwas tönernen Füßen stehen. Auch die Darstellerführung ist nicht immer perfekt: Matthias Steurer lässt seine Akteure des Öfteren übers Ziel hinausschießen, dabei haben sie gegen die kleinen und großen Katastrophen am Bau mimisch und akustisch ohnehin keine Chance; meist ist es in Filmen dieser Art wirkungsvoller, wenn das Drumherum für die komischen Effekte sorgt und die Schauspieler versuchen, ihren Figuren einen Rest an Würde zu bewahren. Star des Films ist ohnehin das Haus. Autor Stefan Kuhlmann hat sich an der Dramaturgie von Murphys Gesetz ausgerichtet, die sich in solchen Geschichten gleichfalls schon oft bewährt hat: Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen. Geradezu liebevoll reiht das Drehbuch ein Desaster ans nächste, wobei sich Steurer als ausgezeichneter Slapstickregisseur erweist. Gerade Mommsen scheint in diesen Szenen seine im „Tatort“ aus Bremen meist unterforderte physische Seite auszuleben, und es macht in der Tat Spaß, ihm dabei zuzuschauen. tpg.