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The Happy Prince

The Happy Prince - Trailer
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The Happy Prince: Biografisches Drama über die letzten Jahre des Schriftstellers Oscar Wilde, der nach seiner Haft wegen einer homosexuellen Beziehung nach Paris flieht.

Handlung und Hintergrund

Als der Schriftsteller Oscar Wilde (Rupert Everett) nach zwei Jahren im Gefängnis entlassen wird, ist er körperlich und seelisch zerrüttet. Aus Furcht vor der gesellschaftlichen Ächtung flieht Wilde nach Paris, wo er die letzten Jahre seines Lebens im Exil unter dem Pseudonym Sebastian Melmoth verbringt. In England ist er ein gebrannter Mann, dessen Beziehung zu dem adeligen John Douglas (Colin Morgan) und zu männlichen Prostituierten einen skandalösen Prozess und den beispiellosen Fall eines der wichtigsten Künstler seiner Zeit nach sich zog.

Verarmt, und doch an das luxuriöse Leben eines Dandys gewöhnt, häuft Wilde Schulden an, um ein rauschendes Leben zu führen. Die Ausschweifungen entfremden ihn von seinen alten Freunden Reggie Turner (Colin Firth) und Robert Ross (Edwin Thomas), die Wilde davor warnen, die Beziehung zu John Douglas wieder aufzunehmen. Douglas und Wilde treffen sich in Neapel. Als schließlich Wildes Ehefrau Constanze (Emily Watson) die finanzielle Unterstützung versagt, steht der Dichter vor einem Scherbenhaufen.

„The Happy Prince“ — Hintergrunde

Der in Irland geborene Dichter Oscar Wilde wurde am 25. Mai 1895 zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer Zwangsarbeit verurteilt. Grund dafür waren seine homosexuellen Beziehungen zu männlichen Prostituierten und Lord John Alfred Douglas (genannt Bosie). Als Wilde im Mai 1897 entlassen wird, flieht er noch am selben Tag nach Paris, wo er die letzten drei Jahre seines Lebens verbringt. In seinem Spielfimdebüt als Regisseur und Drehbuchautor zeichnet Rupert Everett ein Porträt von Wilde in seinen letzten Jahren.

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Gleichzeitig übernimmt Everett auch die Hauptrolle in seinem Biopic. Kaum ein anderer Schauspieler wäre besser auf die Rolle vorbereitet gewesen. Everett stand bereits in den Wilde-Verfilmungen „Ernst sein ist alles“ und „Ein perfekter Ehemann“ vor der Kamera und hat den Autor selbst in dem Bühnenstück „The Judas Kiss“ gespielt.

„The Happy Prince“ ist nicht das erste Biopic, das sich mit Oscar Wilde beschäftigt. Der Gerichtsprozess Wildes wird in den beiden Filmen „Oscar Wilde“ und „Der Mann mit der grünen Nelke“ ausführlich thematisiert, die Zeit vor dem Prozess dient als Grundlage für die Filmbiografie „Wilde“.

Darsteller und Crew

Produzent
  • Markus Zimmer,
  • Azim Bolkiah,
  • Ged Doherty,
  • Connie Filipello,
  • Zygi Kamasa,
  • Christine Langan,
  • Nick Manzi,
  • Joe Oppenheimer,
  • Andreas Zielke,
  • Philipp A. Kreuzer,
  • Sébastien Delloye,
  • Jörg Schulze,
  • Katja Kuhlmann
Ausführender Koproduzent
  • Katja Kuhlmann
Darsteller
  • Rupert Everett,
  • Colin Firth,
  • Emily Watson,
  • Edwin Thomas,
  • Colin Morgan,
  • Tom Wilkinson,
  • Anna Chancellor,
  • Béatrice Dalle,
  • Julian Wadham,
  • John Standing
Musik
  • Gabriel Yared
Kamera
  • John Conroy
Schnitt
  • Nicolas Gaster
Casting
  • Celestia Fox

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,2
11 Bewertungen
5Sterne
 
(8)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Mit dem Biopic THE HAPPY PRINCE erzählt Rupert Everett von den letzten Lebensjahren Oscar Wildes, die er, verstoßen von der englischen Gesellschaft, im Pariser Exil verbrachte.

      Es gab eine Zeit, da wurde Oscar Wilde geliebt. Von den Kritikern, die seine Wortgewandtheit lobten, von den Zuschauern, die seine Stücke verehrten und von der besseren Gesellschaft, die sich gerne mit ihm schmückte. Doch als herauskommt, dass sich Wilde einer „verabscheuungswürdigen“ Liaison mit dem Sohn einer Herzogin hingibt, da lässt man ihn fallen. Verachtet ihn, bespuckt ihn, verurteilt ihn zu zwei Jahren Zuchthaus. Als er dieses im Jahr 1897 endlich verlassen kann, ist seine Gesundheit dahin. Immer schwächer werdend zieht er sich ins Pariser Exil zurück. Dort lässt er nur wenige Menschen noch an sich heran. Denn er weiß, dass sein Leben enden wird. Ein Leben voller Exzesse, voller illustrer Gedanken. Und voller Liebe. Denn ein Leben ohne Liebe ist für Oscar Wilde undenkbar. Der Regisseur und Schauspieler Rupert Everett hat mit THE HAPPY PRINCE einen Film geschaffen, der sich mit den letzten Jahren Oscar Wildes im Exil beschäftigt - und erforscht damit ein Kapitel in seinem Leben, über das bisher nur wenig bekannt war. Everett selbst verkörpert Wilde körperlich eindrucksvoll, facettenreich und ambivalent. In vielen Momenten ist sein Wilde ein charismatischer Mann, dessen großer Geist über den körperlichen Verfall des Fleisches hinwegsehen lässt. Doch in seiner Egomanie, seinem Narzissmus und seinem verschwenderischen Lebenswandel auch eine Art Monster, das die Menschen ausnutzt, die ihm treu zur Seite stehen. Um Everett herum agiert ein großartiges Ensemble, allen voran Colin Firth und Edwin Thomas als treue Freunde Reggie und Robbie, die Wilde bis zu seinem Tod die Treue halten. Erzählerisch springt Everett durch die Zeiten. Fast assoziativ reihen sich Szenen aneinander, nehmen Dialoge aufeinander Bezug. Dabei dient die märchenhafte Erzählung Wildes vom „Glücklichen Prinzen“ als roter Faden. Die große Kunst der Worte wird in den malerischen Bildern der Kamera perfekt gespiegelt. Das Spiel mit Licht und Farbe lässt viele Handlungsorte, ob Neapel oder Paris, wie einen Traum wirken. Und genauso lädt Everett den Zuschauer auch zu Beginn des Films ein, ihm auf seiner Reise zu folgen. Denn „das alles ist nur ein Traum“. Im Jahr 2017 wurde Oscar Wilde, zusammen mit 50.000 anderen Männern, königlich begnadigt und somit wurde offiziell das Unrecht bestätigt, welches ihm aufgrund seiner sexuellen Neigung widerfuhr. Eine längst überfällige Geste, auf die auch Everetts Film am Schluss noch einmal verweist. THE HAPPY PRINCE von und mit Rupert Everett ist großes bild- und wortgewaltiges Kino und eine respektvolle filmische Verbeugung vor einem künstlerischen Genie, das sein Leben lang nur eines wollte: Lieben und geliebt werden.

      Jurybegründung:

      THE HAPPY PRINCE erzählt als Biopic die letzten Jahre des Dramatikers Oscar Wilde im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Erzählung ist dabei nicht linear aufgebaut, sondern springt assoziativ zwischen verschiedenen Momenten seines Lebens, um am Ende den Bogen zu seinem Tod zu schlagen. Die einzelnen Übergänge wirken sehr gut durchdacht und sind künstlerisch sehr organisch in die Handlungsstruktur eingeflochten. Rupert Everett gelingt es nicht nur als Drehbuchautor und Regisseur, sondern auch als Schauspieler, die Facetten der historischen Figur Oscar Wildes herauszuarbeiten, wie etwa sein Dandytum und seinen gelebten Hedonismus oder wie er Menschen einerseits benutzt und manipuliert, wie ihn aber andererseits seine Liebe durch das Leben leitet - all das wirkt sehr lebendig und in seiner Schilderung konsequent und nachvollziehbar. Auch wird im Drehbuch nichts beschönigt und übermäßig verklärt und nebenbei Themen wie die Tabuisierung von Homosexualität verhandelt. Als besonderer Clou erweist sich zudem die in die Handlung eingeflochtene Erzählung von Oscar Wildes Märchen „The Happy Prince“ - eine Figur, die Everett auf sehr stimmige Weise metaphorisch seinem Schöpfer gleichsetzt. Wie seine Märchenfigur, so hat auch Oscar Wilde selbst seinem Publikum alles gegeben und stirbt am Ende scheinbar nutzlos und einsam.
      THE HAPPY PRINCE ist bei all dem auch üppiges Kino, das durchgängig hervorragend gespielt ist und sich visuell auf höchstem Niveau bewegt. Eine erstklassige Lichtgestaltung sorgt für Lichtstimmungen, die absolut glaubhaft für die abgebildete Zeit erscheinen. Die historische Ausstattung zeugt von großer Sorgfalt, ohne zu verbaut, zu perfekt zu wirken. Dann doch lieber eine geschickt platzierte Unschärfe gesetzt, als die Glaubwürdigkeit zugunsten von perfekt gestrichenem Pappmaché und Bauschaum aufzugeben. Ein rundum gelungenes Regiedebüt also, das die Jury gleichzeitig als klug, unterhaltsam und visuell ansprechend empfunden hat und somit vorbehaltlos jedem Zuschauer ans Herz legen möchte.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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