Eraserhead: Verstörendes Regiedebüt von David Lynch, der seinen "Helden" am missgestalteten Nachwuchs verzweifeln lässt.
Handlung und Hintergrund
In einer dunklen, trostlosen und von Maschinenlärm geprägten Welt wird der schüchterne Arbeiter Henry Spencer mit der ungeplanten Schwangerschaft seiner Liebelei Mary konfrontiert. Aus unerklärlichen Gründen hat sie eine missgestaltete Frühgeburt hervorgebracht, die nur entfernt an ein echtes Kind erinnert. Pflichtbewusst steht Henry zu Mary, die jedoch schon bald das unaufhörliche Schreien des Kindes nicht mehr ertragen kann und beide verlässt. Henry versucht sich seiner Aufgabe zu stellen, doch die Situation erweist sich als ausweglos und treibt ihn an den Rand des Wahnsinns. Einzig eine kleine missgestaltete Blondine, die in seinem Heizungskörper wohnt, spendet Henry Trost.
Hintergrund
Das Erstlingswerk von Kultregisseur David Lynch strotzt nur so vor verrückten Einfällen und enthält fast alle Merkmale, die sein späteres Werk ausmachen: Surreale Bilder, eine rätselhafte fast unverständliche Handlung, absurder Humor und die Verschmelzung von Traum und Wirklichkeit bestimmen den Stil von „Eraserhead“. Lynch lies sich dabei von klassischen Erzählungen wie Franz Kafkas „Die Verwandlung“ (1915) und Nikolai Gogols „Die Nase“ (1836) inspirieren.
Die Produktion des Films war von vielen Rückschlägen und Verzögerungen gezeichnet. 1972 begann er mit dem Dreh. Lynch plante sechs Wochen Drehzeit ein, doch auch nach einem Jahr waren sie noch nicht fertig. Erst nach vier Jahren konnte der Film fertig gestellt werden, wofür Lynch unter anderem Geld von Freunden und Familie leihen musste. Das Wagnis zahlte sich aus. Heutzutage gilt „Eraserhead“ als ein Klassiker der Filmgeschichte und bedeutender Vertreter des filmischen Surrealismus.