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El Custodio - Der Leibwächter

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El custodio: Porträt eines Leibwächters eines Ministers, der sich als Gefangener in seinem eigenen Leben fühlt.

Poster

El Custodio - Der Leibwächter

Handlung und Hintergrund

Der unscheinbare Rubén (Julio Chávez) ist Leibwächter von Artemio (Osmar Núñez), dem argentinischen Minister für Planung. Als „el custodio“, als „Schatten“ beobachtet er ihn auf Schritt und Tritt - und bleibt dabei selbst völlig unsichtbar. Zumeist verbringt er seine Zeit mit Warten und Schweigen, verstehen muss er nichts. So wird es von ihm erwartet. In seinem Privatleben legt er die gleichen Verhaltensweisen an den Tag: Seine labile Schwester, die hysterische Nichte sowie eine billige Prostituierte frustrieren ihn. Bis er eines Tages explodiert.

„Warum läuft Herr R. Amok?“ - könnte man mit Fassbinder bei dem Portrait eines Mannes, der sich in seinem eigenen Leben wie ein Gefangener fühlt, fragen. Cineasten haben das formal strenge Werk des Argentiniers Rodrigo Moreno bereits in ihr Herz geschlossen.

Rubéns Aufgabe ist es, dem Minister für Planung als Leibwächter auf Schritt und Tritt zu folgen und ihn zu beschützen - und er muss dabei völlig unsichtbar bleiben. So beobachtet er zwar alles, begreift aber doch nur schwer die Zusammenhänge. In seinem knapp bemessenen Privatleben ist es nicht anders: Eine labile Schwester, eine nervende Nichte und eine billige Nutte machen ihn zum Sklaven im eigenen Leben. Der Druck auf Rubén ist unerträglich.

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Darsteller und Crew

  • Julio Chávez
  • Osmar Nuñez
  • Marcelo D'Andrea
  • Elvira Onetto
  • Cristina Villamor
  • Luciana Lifschitz
  • Osvaldo Djeredjian
  • Julieta Vallina
  • Guadalupe Docampo
  • Vanessa Weinberg
  • Marcelo Xicarte
  • Adrian Andrade
  • Francisco Fernández de Rosa
  • Michel Azogue
  • Sophie Keisser
  • Carlos Cavanna
  • Betty Romeo
  • Raul Reinoso
  • Adelaida Rodriguez Puig
  • Rodrigo Moreno
    Rodrigo Moreno
  • Hernán Musaluppi
  • Natacha Cervi
  • Luis Angel Sartor
  • Bárbara Álvarez
  • Nicolás Goldbart
  • Federico Jusid
  • Gustavo Chantada

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • El Custodio - Der Leibwächter: Porträt eines Leibwächters eines Ministers, der sich als Gefangener in seinem eigenen Leben fühlt.

    El Custodio, „der Schatten“, folgt seinem Schutzbefohlenen, dem argentinischen Minister für Planung, auf Schritt und Tritt. Der dankt es ihm schlecht. Da tut der Schatten mal etwas, was Schatten normalerweise nicht tun.

    Im Kino sind Leibwächter von Politikern oft schneidige Helden, hecheln neben Präsidentenlimousinen her und sehen zu, dass kein John Malkovich oder Bruce Willis ihrem Schützling mit futuristischen Feuerwaffen den edlen Zwirn lüftet. In der sogenannten Realität sieht es aber wohl eher so aus, dass ihrer Familie entwöhnte, unbezahlt Überstunden schiebende Biedermänner stundenlang in Fluren vor Konferenztüren oder Autos vor Privatwohnungen ausharren, außerhalb der besten Restaurants Hunger schieben, immer gerade so weit vom aktuellen Geschehen entfernt, um die wirklich interessanten Sachen zu verpassen. Und bei ihren wenigen Heimatbesuchen werden sie von der kranken Schwester gedrängt, den Herrn Minister bei nächster Gelegenheit doch mal um eine staatliche Manipulation von „Argentinien sucht das Superflittchen“ zugunsten einer gewiss sehr talentierten Nichte zu bitten. Alles nicht sehr erquicklich, besonders, wenn das pralle Leben über die Jahre an einem vorüberzieht, ohne dass man je wirklich daran teilhätte, und der Chef so gar nicht jenem Ideal eines engagierten Volksvertreters entspricht, wie ihn der ehemalige Militärschützenkönig Ruben (Julio Chavez) gerne beschützen würde.

    Einsamkeit und Kälte werden greifbar in einem stillen Drama, das sicher mehr mit der Arbeitswirklichkeit von Bodyguards zu tun hat als alle größeren Hollywoodbeispiele der letzten Jahre zum selben Thema. Wenn es nun trotzdem nicht halb so viel Staub aufwirbelt wie diese, so liegt das auch daran, dass zur lebensnahen Darstellung in diesem Fall die glaubwürdige, bisweilen sperrige Vermittlung von Langeweile und Leere gehört. Endlos beobachten wir den Helden, einen Herren in den besten Jahren mit Halbglatze und Bäuchlein, wie er ins Nichts starrt, nachdenkt, fast immer eisern schweigt und stets von seiner Umgebung mit totaler Nichtbeachtung gestraft wird. Was da hinter der Fassade herauf brodelt, können wir nur ahnen, selbst wenn es sich am Schluss eruptiv Bahn bricht in einem der emotionsärmsten Amokläufe der Filmgeschichte. Ein wort- und bewegungsarmes, glänzend beobachtetes Porträt einer einsamen Seele, das Raum für Interpretation lässt und es dem Mainstream-Kinogänger nicht leicht macht. Ausgezeichnet mit dem Alfred Bauer Preis auf der Berlinale und für das beste Drehbuch auf dem Sundance Filmfest. ab.
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