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Ein Schnupfen hätte auch gereicht

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Ein Schnupfen hätte auch gereicht: Verfilmung der Schicksalsgeschichte von Gaby Köster nach ihrem eigenen Buch.

Poster

Ein Schnupfen hätte auch gereicht

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Christine Hartmann
Produzent
  • Michael Souvignier,
  • Gunther Burghagen
Darsteller
  • Anna Schudt,
  • Jasmin Schwiers,
  • Oliver K. Wnuk,
  • Moritz Bäckerling,
  • Christoph Grunert,
  • Stephan Grossmann,
  • Michael Schenk,
  • Nina Vorbrodt,
  • Lennox Voelklein,
  • Swetlana Schönfeld
Drehbuch
  • Gaby Köster,
  • Till Hoheneder
Kamera
  • Stephan Schuh
Schnitt
  • Cosima Schnell
Buchvorlage
  • Gaby Köster

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,8
10 Bewertungen
5Sterne
 
(9)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Ein Schnupfen hätte auch gereicht: Verfilmung der Schicksalsgeschichte von Gaby Köster nach ihrem eigenen Buch.

    Die größte Überraschung dieser sehenswerten Verfilmung von Gaby Kösters Schlaganfallbuch ist die Badenerin Anna Schudt als rheinische Frohnatur.

    Die Fans von Gaby Köster werden der Verfilmung ihrer Schlaganfallbiografie „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ womöglich mit einer Mischung aus Vorfreude und Skepsis entgegensehen: Gerade der Sprachduktus der Kölner Komikerin ist unverkennbar. Es ist schon oft genug in die Hose gegangen, wenn sich Schauspieler an einem fremden Dialekt versucht haben. Verkörpert wird die rheinische Frohnatur von der Badenerin Anna Schudt, und die hatte mit Köster bislang allenfalls die Tatsache gemein, dass sie als gebürtige Konstanzerin quasi ebenfalls am Rhein aufgewachsen ist. Umso größer ist der Überraschungseffekt: Schudt hat sich die Rolle wie eine zweite Natur angeeignet. Das betrifft gar nicht mal so sehr die äußerliche Ähnlichkeit, auch wenn die Schauspielerin vor jedem Drehtag mehrere Stunden in der Maske zubringen musste. Viel verblüffender sind der Tonfall und die typische Sprachfärbung. Schudt trifft Kösters unverwechselbare Sprechweise derart gut, dass man sich spätestens beim eingesprochenen Kommentar fragt, ob hier nicht doch das Original am Werk war.

    Der Film hält sich zumindest bei der biografischen Ebene eng an das Buch und beginnt wie ein klassisches Dokudrama mit Ausschnitten, die die phänomenale Fernsehkarriere der Komödiantin beleuchten. Das Leben auf der Überholspur endet jäh, als sie einen Schlaganfall erleidet. Natürlich macht sich das Drama den Kontrast zunutze: erst die TV-Auftritte und die Triumphe bei diversen Preisverleihungen, dann der Schock. Im Krankenhaus kann von Frohnatur keine Rede mehr sein. Nun zeigt sich auch, warum für diese Rolle keine ausgewiesene Komödiantin nötig war: Die Patientin ist unleidlich, herrisch und voller Selbstmitleid. Als sie schließlich auch noch ihre hingebungsvoll bemühte Physiotherapeutin Jacky (Jasmin Schwiers) zutiefst kränkt, würden Sympathie- und Empathiewerte normalerweise den Nullpunkt erreichen, wäre da nicht hinter all der Verbitterung irgendwo die liebenswerte Gaby Köster aus dem Prolog verschüttet; und die gräbt der Film nun wieder aus. Zwischendurch kommt es zwar zu gelegentlichen witzigen Momenten, etwa wenn Köster Besuch von ihrer Freundin Hella von Sinnen bekommt, aber ansonsten gibt es nicht viel zu lachen, weil der Film die Krankengeschichte dokumentiert.

    Gerade in diesen Szenen erreicht „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ eine weitere Qualitätsstufe: Nun ist überhaupt nicht mehr wichtig, dass Anna Schudt eine der berühmtesten deutschen Komikerinnen spielt; es geht nur noch um eine Frau, die sich nach einem Schicksschlag ins Leben zurückkämpft. Dazu passt auch das Ende: Erst schließt sich der Kreis zum Anfang, als es wieder eine Reihe von Aufnahmen mit der echten Gaby Köster gibt, diesmal bei ihrer Rückkehr ins Fernsehen; anschließend informieren eingeblendete Sätze darüber, wie viele Menschen in Deutschland einen Schlaganfall erleiden. Die Macher möchten den Film als Dank an all jene verstanden wissen, die den Betroffenen beistehen. Das erklärt auch, warum die zweite Erzählebene mit der Physiotherapeutin so viel Platz bekommt, denn im Grunde ist dieser B-Strang unangemessen groß. Gerade Jackys Eheprobleme (als nichtsnutziger Ehemann: Oliver Wnuk) führen gelegentlich recht weit von der eigentlichen Geschichte weg; mit Kösters Buch haben sie ohnehin nichts zu tun. Offenbar wollten die Verantwortlichen eine zweite Identifikationsfigur, die näher am Publikum ist. Dass dieser Parallelstrang nicht zum unnötigen Ballast wird, liegt vor allem an Jasmin Schwiers, die in der RTL-Serie „Ritas Welt“ einst Kösters Tochter gespielt hat. tpg.
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