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Die unerschütterliche Liebe der Suzanne

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Suzanne: Ergreifendes Drama über die junge Frau Suzanne, deren Schicksal sie immer wieder in komplizierte Lebenslagen bringt.

Poster

Die unerschütterliche Liebe der Suzanne

Handlung und Hintergrund

Trotz des frühen Todes ihrer Mutter verbringen Suzanne und die jüngere Marie eine glückliche Kindheit mit ihrem liebevollen Vater, der sich zwischen seinem Job als Lastwagenfahrer und Hausmann aufreibt. Erste Risse zeigen sich, als die 17jährige Suzanne schwanger ist, aber die Geburt des Sohnes sorgt für Harmonie. Als sie sich in einen Kleinkriminellen verliebt und alles hinter sich lässt, später im Knast landet, stehen familiäre Harmonie und eigener Lebensentwurf auf dem Prüfstand.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Katell Quillévéré
Produzent
  • Bruno Levy
Darsteller
  • Sara Forestier,
  • François Damiens,
  • Adèle Haenel,
  • Corinne Masiero,
  • Paul Hamy,
  • Karim Leklou,
  • Apollonia Luisetti,
  • Fanie Zanini,
  • Timothé vom Dorp,
  • Maxim Driesen,
  • Jaime Dacunha,
  • Lola Dueñas,
  • Anne Le Ny
Drehbuch
  • Katell Quillévéré,
  • Mariette Désert
Musik
  • Verity Susman
Kamera
  • Tom Harari
Schnitt
  • Thomas Marchand
Casting
  • Leila Fournier,
  • Sarah Teper,
  • Saul Paredes

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Der Originaltitel von Katell Quillévérés zweitem Spielfilm lautet schlicht "Suzanne", was viel zutreffender als "Die unerschütterliche Liebe der Suzanne" erscheint, da dieser so lakonisch und nüchtern wirkt wie das ganze Werk. Im Fokus steht im Grunde nicht nur ein Mädchen, sondern zwei Schwestern und ihr etwas überforderter, allein erziehender Vater. Quillévéré ("Ein starkes Gift") besetzte den aus vielen belgischen Brachialkomödien bekannten Francois Damiens ("Nichts zu verzollen") gegen seinen Typ, der einen Fernfahrer aus kleinbürgerlichem Milieu mit zwei kleinen Kindern verkörpert. Zu Beginn wird die enge Verbindung der nur noch dreiköpfigen Familie unterstrichen. Nach einem Zeitsprung kristallisieren sich die unterschiedlichen Temperamente der beiden Schwestern heraus - auf der einen Seite die solide, vertrauensvolle Maria, auf der anderen die lebhafte, unstete, ungebändigte Suzanne

      In dem elliptisch aufgebauten Drama handelt Katell Quillévéré 25 Jahre in 90 Minuten ab. Daher stellt sich erst spät heraus, dass es sich bei"Suzanne" nicht nur um ein präzises Bild dichter Familienbande dreht, sondern zugleich um ein Soziogramm einer Frau, die aus Liebe auf die falsche Bahn gerät. Raststätten, Hafenkais und Parkplätze als stete Fluchtpunkte stellen einen großen Teil der Schauplätze dar und kontrastieren die heimelige Beengtheit. Details wie Musikplakate oder Spuren an der Tapete im Kinderzimmer geben beiläufige Hinweise auf die jeweilige Zeitperiode, wobei die begleitenden Songs von "Hole" über "Noir Dèsir" bis hin zu Leonard Cohens "Suzanne" in der Version von Nina Simone die Höhen und Tiefen in der Biografie der ungleichen Schwestern unterstützen und kommentieren.

      Bewusst entschied sich Katell Quillévéré, bestimmte, für die Geschichte im Grunde wichtige Stationen nicht zu zeigen. Die Lücken zwischen den Sprüngen muss der Zuschauer selbst füllen. So taucht Suzannes Kind erst im Alter von drei Jahren auf, und die Protagonistin verschwindet zeitweise aus dem Geschehen. Gegen Ende konzentriert sich der Film zunehmend auf die Entfremdung zwischen Charlie und seiner ihm unbekannten Mutter. Anhand der Nebencharaktere entsteht so das differenzierte Bild einer widersprüchlichen Figur, die sich von ihren Emotionen treiben lässt.

      Dabei kann sich Quillévéré auf sein herausragendes Ensemble verlassen. Neben der für ihre freizügigen Rollen bekannten Sara Forestier ("Love Battles"), die hier eher zurück genommen agiert, vermag die mit einem César ausgezeichnete Adèle Haenel ("Haus der Sünde") die Verletzlichkeit hinter Marias Fröhlichkeit zu verdeutlichen. Der für diesen Film entdeckte Paul Hamy als Suzannes charismatischer Verführer gilt inzwischen als einer der vielversprechendsten Newcomer. Dank der Darsteller und seiner so stillen, verkappten wie eindringlichen Inszenierung gelang Quillévéré ein sensibles, lebendiges Frauenporträt.

      Fazit: Der herausragende Autorenfilm "Suzanne" über Solidarität, schicksalhafte Entscheidungen und Loslassen setzt auf einen ungewöhnlichen Erzählrhythmus und gewinnt dadurch an Dichte und Intensität.
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    2. Die unerschütterliche Liebe der Suzanne: Ergreifendes Drama über die junge Frau Suzanne, deren Schicksal sie immer wieder in komplizierte Lebenslagen bringt.

      Berührendes Porträt einer jungen Frau, die ihrem Herzen und nicht dem Verstand folgt.

      Wenn am Ende eine Coverversion von Leonard Cohens legendärem Song „Suzanne“ ertönt, in dem es heißt „and you know that she will trust you, for you’ve touched her perfect body with your mind“, gibt das noch einmal einen Stich ins Herz. Cohens Suzanne hat viel gemeinsam mit der jungen Frau gleichen Namens in Katelle Quillévérés zweitem Spielfilm nach „Un poison violent“. Sie entführt den Zuschauer in eine Welt irrationaler Gefühle, die die Ratio ad absurdum führen und weckt Erinnerungen an Maurice Pialats „A nos amours“ mit Sandrine Bonnaire. Über 25 Jahre spannt sich der Erzählbogen zwischen realistischer Chronik und romantischer Fiktion über zwei Geschwister. Suzanne und die jüngere Marie (Sara Forestier und Adèle Haenel) halten zusammen, bilden eine verschworene Gemeinschaft mit dem Vater, der nach dem Tod der Mutter im Jahre 1985 die Kinder liebevoll allein aufzieht. Als die 17Jährige schwanger wird und das Kind austragen will, rutscht ihm schon die Hand aus, aber die Geburt des kleinen Charlie besänftigt die Gemüter. Doch als sich Suzanne in einen netten, aber kriminellen Typen verknallt und mit ihm durchbrennt, später im Knast landet, während ihm die Flucht gelingt, stellt das die familiäre Einheit und Harmonie auf eine Probe.

      Ausgangspunkt waren die Biografien von Frauen französischer Staatsfeinde wie Mesrine, Besse oder Vaujor, die ihr Schicksal komplett mit dem der Männer verknüpften. Daraus entstand die Idee, der Biografie einer unbekannten Frau, die bis zur Selbstaufgabe liebt. Die Regisseurin urteilt nicht einen Moment über die widersprüchlichen Entscheidungen der Protagonistin oder moralisiert, sie setzt auf Empathie, auch wenn die Handlungen nicht nachvollziehbar sind und favorisiert die Macht der Fantasie. Mal ist Suzanne ungezogene Tochter, schlechte Mutter, unerträgliche Schwester, aber immer in ihrer Spontaneität und Unverständlichkeit sympathisch. Die elliptische Erzählweise lässt Raum, die Lücken in der Biografie und die Zeitsprünge mit eigenen Interpretationen zu füllen. „Suzanne“ ist ein Liebesfilm über die Widersprüchlichkeit der Gefühle, das sensible Porträt einer Frau, die ihrem Herzen folgt, die sich lieber wie ein Schmetterling am Licht Flügel verbrennt, statt in der dunklen Routine eines Bürolebens zu verlöschen. mk.
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      1. Suzanne und Maria sind als Schwestern unzertrennlich. Die Mutter ist schon lange tot, der Vater Nicolas tut jedoch alles, um seinen Töchtern ein schönes Leben zu bereiten. Als Suzanne ungeplant schwanger wird, hält die Familie zusammen. Eines Tages lernt Suzanne Julien kennen, in den sie sich unsterblich verliebt und der sie auf die schiefe Bahn bringt. Suzanne geht ins Gefängnis, verliert ihr Kind, der Vater zieht sich zurück. Nur ihre Schwester hält weiterhin zu ihr und gibt ihr die Kraft, noch einmal ganz von vorn anzufangen. Mit unglaublicher Präzision zeichnet die Regisseurin Katell Quillévéré den Weg der Suzanne in einzelnen Etappen nach. Über zwei Jahrzehnte begleitet der Spielfilm das Leben der Protagonistin, immer wieder gibt es Brüche, Ellipsen, Unterbrechungen. Und doch gelingt es dem Film, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, was auch dem exakten und zutiefst berührenden Spiel aller Darsteller, allen voran Sara Forestier als Suzanne, zu verdanken ist. In ihrem zarten Gesicht zeigt sich die Verletzlichkeit und Unsicherheit einer jungen Frau, die den Boden unter den Füßen verliert. Und doch ist da auch immer ein unbändiger Überlebenswille zu spüren, der sie weitermachen lässt. DIE UNERSCHÜTTERLICHE LIEBE DER SUZANNE ist, das wird in jeder Szene deutlich, auch und vor allem ein Film über die Liebe. Die Liebe zur Schwester, die bis zum Schluss ihr Fels in der Brandung ist, zu ihrem Vater, der seine Töchter bedingungslos liebt, und zu Julien, der vieles falsch macht, aber der doch für Suzanne bestimmt ist. Quillévéré inszeniert ohne falsches Pathos, keine Einstellung ist zuviel, jeder Blick verdeutlicht Konflikte, Beziehungen, Entscheidungen. Ein bewegendes und stilsicher inszeniertes Drama, leise erzählt und doch voller Kraft.

        Jurybegründung:

        Schon als kleine Kinder haben sie die Mutter durch einen Unfall verloren: Suzanne und Maria. Der allein erziehende Vater versucht mit Liebe und großem Verständnis, diesen Verlust auszugleichen. Als Fahrer eines LKW’s ist er aber viel unterwegs, was den beiden Schwestern viel Stärke und selbständiges Handeln aufbürdet, sie aber gleichzeitig unverbrüchlich als beste Freundinnen zusammen schweißt. Maria ist die stärkere von beiden, bei Suzanne ist die fehlende Liebe einer Mutter deutlicher zu spüren. Das unstillbare Verlangen nach Liebe führt Suzanne schon als Teenager in eine Schwangerschaft, aus der der kleine Charlie hervorgeht und mit dessen Existenz sie, bei aller Zuneigung, offensichtlich überfordert ist. Und als sie sich in eine Liebe voller Unbedingtheit mit dem Tugenichts Julien stürzt, folgen Tragödien auf Tragödien in ihrem immer noch jungen Leben.
        Ein hervorragendes Drehbuch ist Basis für einen packenden und realistisch, ehrlichen Film. Keines der üblichen Sozialdramen, sondern eine sehr einfühlsame Schilderung des außergewöhnlichen Familienschicksals mit einer jungen Frau im Mittelpunkt, welche viele Jahre und Schicksalsschläge überstehen muss, bis sie ihren Weg im Leben findet. Ein wunderbares Darsteller-Ensemble stand Regisseurin Katell Quillévéré zur Verfügung, das sie mit einer perfekten Inszenierung zu nahezu dokumentarisch echten Leistungen führte. Die Verschlossenheit der Figuren zeigt sich in der Sparsamkeit der trefflichen Dialoge, der Reaktionen ohne viele Worte. Vieles wird nur angedeutet, Erklärungen findet der Zuschauer dennoch in der Anlage mancher geheimnisvoller Bilder. 25 Jahre eines Lebens und das der ganzen Familie überdeckt der Film mit gelungenen Zeitsprüngen ohne Erklärungen durch Schwarzblenden mit dramaturgisch gewollten unterschiedlichen Längen. Neben der inszenatorischen Kraft, dem großartigen Drehbuch und der Leistung der Darsteller bestechen vor allem auch die außergewöhnlich gute Bildgestaltung und eine präzise Montage.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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