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Die Nonne

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La religieuse: Neuverfilmung des Literaturklassikers von Denis Diderot um den Schicksalsweg einer jungen Frau, die ins Kloster geschickt wird.

Poster

Die Nonne

Handlung und Hintergrund

Eine junge Frau wird im Frankreich des Jahres 1756 von ihrer Familie gedrängt, ins Kloster einzutreten. Hinter den Mauern herrschen Demütigung, Gewalt und Heuchelei. Aber die Rebellin lässt sich nicht unterdrücken und begehrt auf, will nicht leiden, sondern ihr gestohlenes Leben zurück. Bis sie dem religiösen Horror entfliehen kann, muss sie nicht nur Schikanen ertragen, sondern auch sexuelle Annäherungsversuche.

Eine junge Frau wird im Frankreich des Jahres 1756 von ihrer Familie gedrängt, ins Kloster einzutreten. Hinter den Mauern herrschen Demütigung, Gewalt und Heuchelei. Aber die Rebellin lässt sich nicht unterdrücken und begehrt auf, will nicht leiden, sondern ihr gestohlenes Leben zurück. Bis sie dem religiösen Horror entfliehen kann, muss sie nicht nur Schikanen ertragen, sondern auch sexuelle Annäherungsversuche.

Gegen ihren Willen soll eine junge Frau Nonne werden, aber sie lässt sich bei aller Unterdrückung nicht kleinkriegen. Neuverfilmung des Literaturklassikers von Denis Diderot um den Schicksalsweg einer jungen Frau im Kloster.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Guillaume Nicloux
Produzent
  • Nicole Ringhut,
  • Sylvie Pialat,
  • Benoît Quainon,
  • Jacques-Henri Bronckart
Darsteller
  • Isabelle Huppert,
  • Martina Gedeck,
  • Pauline Etienne,
  • Louise Bourgoin,
  • Françoise Lebrun,
  • François Négret,
  • Gilles Cohen,
  • Marc Barbé,
  • Alice Lenquesaing,
  • Pascal Bongard
Drehbuch
  • Guillaume Nicloux,
  • Jérôme Beaujour
Musik
  • Max Richter
Kamera
  • Yves Capé
Schnitt
  • Guy Lecorne

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Frankreich 1765. Im Gegensatz zu ihren Schwestern soll Suzanne Simonin keine Familie gründen, sondern in ein Kloster eintreten. Die junge Frau arrangiert sich nur widerwillig, und mit viel Überzeugungskraft ihrer Familie, mit ihrem Leben im Kloster. Als sie ihr Gelübde verweigert, offenbart ihr die Mutter ein dunkles Geheimnis über ihre Herkunft und besiegelt somit ihre Zukunft. Innerhalb der Klostermauern führt ihr ungebrochener Widerstand zu einem erbitterten Kampf zwischen Gewalt, Unterdrückung und Selbstbestimmung. Die Neuverfilmung von Denis Diderots 1796 erschienenen Roman „La Réligieuse“ steht in der französischen Tradition von Aufklärung und Humanismus, die filmisch in starken Tableaus, mit großer Klarheit und viel Ruhe feinfühlig umgesetzt wird. Das Licht korrespondiert dabei wunderbar mit den Farben und die detaillierte Ausstattung lässt die Zuschauer den Stoff der Kostüme fast fühlen. Der Kampf der jungen Rebellin im Mikrokosmos Kloster besticht durch starke Frauen, wobei besonders Pauline Etienne ihrer Hauptfigur eine unglaubliche Kraft und Präsenz beschert, sowie eine mitreißende Geschichte, die zu keinem Zeitpunkt droht, in einen reinen Ausstattungsfilm abzurutschen. Ein großes und doch leise erzähltes Drama über den Kampf einer Frau für Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung - ungebrochen brisant, aktuell und wichtig.

      Jurybegründung:

      Eine Adelsfamilie um 1756. Von Aufklärung ist noch nichts zu spüren. Prächtige Ausstattung der Räume, edle Stoffe. Die jüngste Tochter muss zurückstehen, das Geld ist in die Brautausstattung der Älteren geflossen. Sie muss ins Kloster, aber sie will nicht. Die Mutter wirkt unterkühlt, will aber nur das Beste für die Tochter. Soll heißen: sie will sich selbst und die Tochter retten, denn ihr Kind ist von einem anderen Vater. Ihr Mann darf dies nicht erfahren.

      Dies ist der Ausgangspunkt der französischen Regiearbeit von Guillejaume Nicloux mit exzellenten Schauspielerinnen und einer ruhigen, glasklaren und nüchternen Kamera. Die Farbgestaltung erinnert an die Klarheit holländischer Maler wie etwa Vermeer. Lange ruhige beobachtende Einstellungen begleiten die Hauptdarstellerin Suzanne (Pauline Étienne) und erzeugen eine hohe Authentizität. Nüchtern werden Bedrohung und Demütigungen ihres Leidenswegs im Kloster bekleidet, keine Ekstase zugelassen.

      Suzanne verweigert sich dem Unterdrückungssystem des Klosters, das als ein geschlossenes System keine Widerrede und Auswege duldet. Das Herrschaftssystem wird am Beispiel von drei verschiedenen Oberinnen zelebriert, die über unterschiedliche Unterdrückungsformen verfügen. Überredungskunst als Methode der rationalen Überzeugung, Bedrohung und Erniedrigung bis zur Verwahrlosung als sadistische Neigung, sexuelle Annäherung als Verführung zum Bösen. Mit keiner Methode jedoch lässt sich die Hauptdarstellerin von ihrer Haltung abbringen. Sie will nicht Nonne sein und sucht beharrlich einen Ausweg aus dem Gefängnis der Klostermauern.

      Die Romanvorlage von Denis Diderot, „La Religieuse“, ist ein Fanal gegen die klerikale Intoleranz seiner Zeit, die auch heute nicht ihre Gültigkeit verloren hat. Seine Nonne endet als Hure mit Selbstmord, die Nonne Suzanne im Film kann dem Kloster entfliehen und wird wieder ein normales standesgemäßes Leben führen können.
      Das beharrliche Bei sich Bleiben, klerikale Unterdrückung gegen den eigenen Glauben abzugrenzen, widerständig sich für das eigene selbstbestimmte Leben einzusetzen und alles Leid zu ertragen, das Menschen Menschen antun können in einem Unterdrückungssystem eines gesellschaftlichen Mikrokosmos, ist das Grundthema des Films. Nüchtern und fast didaktisch dekliniert DIE NONNE das Martyrium und ihre Widerspenstigkeit gegenüber dem System Kirche, das ihren Willen brechen will und es dennoch nicht schafft. Ein filmisches Lehrstück.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Die Nonne: Neuverfilmung des Literaturklassikers von Denis Diderot um den Schicksalsweg einer jungen Frau, die ins Kloster geschickt wird.

      Französische Literaturverfilmung über ein junges Mädchen, das im 18. Jahrhundert ins Kloster gezwungen wird und um ihre Freiheit kämpft.

      „La Religieuse“ gilt als Klassiker in Frankreich, als Fanal gegen die Intoleranz der Kirche, nicht nur im 18. Jahrhundert, sondern auch noch heute, gerade durch die letzten Missbrauchsskandale gewann der Roman neue Aktualität. Denis Diderot beschäftigte sich auch aus persönlichen Gründen mit dem Thema, sein Bruder war Domherr, seine Schwester ging ins Kloster, er selbst wurde von seinem Vater im Alter von 30 Jahren ins Kloster gesperrt und konnte fliehen. Seine Erfahrungen und sein Hass spiegeln sich im antiklerikalen Roman über ein junges Mädchen wider, dass 1765 von seiner Familie gedrängt wird, ins Kloster einzutreten. Dabei wollte sie die Welt entdecken. Hinter den Mauern herrschen Demütigung, Gewalt und Heuchelei. Aber die außerehelich gezeugte Suzanne begehrt auf, lässt sich nicht unterdrücken, will nicht leiden, sondern ihr gestohlenes Leben zurück. Bis sie mit Hilfe eines Anwalts dem Horror entfliehen kann, durchläuft sie ein Purgatorium, muss Schikanen ertragen und sich sexueller Annäherungsversuche erwehren.

      Guillaume Nicloux, der selbst mal in ein Priesterseminar eintreten wollte bevor er seine Liebe zu Punk und Anarchie entdeckte, nutzt die Vorlage nur als Basis für seine eigenen Visionen, wie er offen erklärt. Im Vordergrund stehen die Sehnsucht nach Gedankenfreiheit und Selbstverwirklichung, die hier gar nicht mit Gläubigkeit kollidieren. War bei Diderot Suzanne ein passives Mädchen, das sich dem Schicksal ergibt, beging sie in der Verfilmung von Jacques Rivette gar Selbstmord, überrascht Guillaume Nicloux mit einem relativ hoffnungsvollen Ende.

      Das handwerklich solide, wenn auch etwas spröde Period Piece mit steifen und manchmal sehr akademischen Dialogen beeindruckt durch sorgfältige Ausstattung und Authentizität, die allein schon durch die Drehorte erreicht wurde - etwa die deutschen Klöster Maulbronn und Bronnbach, letzteres im Film präsent mit romanischer Klosterkirche, barocken Altären und Chorgestühl, sowie einem frühgotischen Kreuzgang. Die Bildgestaltung (Kamera Yves Cape) mit viel Kerzenlicht entspricht genau dem Jahrhundert. Als Entdeckung wird in Frankreich Pauline Etienne als renitente junge Nonne gefeiert, an ihrer Seite spielt Isabelle Huppert eine Oberin mit verbotenen Gelüsten. Rivettes Film löste 1967 einen Proteststurm aus und fiel der Zensur zum Opfer. Heute provoziert „Die Nonne“ im säkularisierten Frankreich niemanden mehr. So ändern sich die Zeiten. mk.
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