Die Jäger des Ostsee-Schatzes: TV-Abenteuer für die ganze Familie.
Désirée Nosbusch findet in diesem biederen Insel-Krimiabenteuer gleich zwei Schätze: einen Haufen Gold und die große Liebe.
Als die alleinerziehende Archäologin Jana mit ihrer kleinen Tochter auf der Ostsee-Insel Fehmarn anlandet, passiert am nächsten Tag gleich ein Flugzeugabsturz. In der Maschine saß der spinnerte Inselhistoriker Dirk Petersen, der Jana noch per Telefon die Kombination seines Safes hat mitteilen können. Petersen und Janas verstorbener Vater waren schon immer der Meinung gewesen, dass sich auf der Insel ein sagenhafter Goldschatz befinden soll. Bald hat die Ausgrabungsexpertin Blut geleckt, aber Jana muss sich zeitgleich mit oberirdischen Problemen befassen. Ihre frühere große Liebe Falk untersucht nun als Polizeikommissar den rätselhaften Tod Petersens. In einer Räuberhöhle nahe der Steilküste kommt es auf einer schmalen Holzlatte zum unvermeidlichen Showdown zwischen Gut (Frau), Unparteiischem (Polizist) und Böse (soll hier nicht verraten werden).
Einem Kinderbuchleser alter Schule sind all diese Ingredienzien wie Goldschatz, Schatzkarte, Höhle und Fluch natürlich bestens bekannt. Schmöker à la „Tom Sawyer“, „Die Schatzinsel“ oder jene von Enid Blyton prägten lange vor Indiana Jones und Harry Potter die Phantasie. Dieses kreuzbrave TV-Movie wäre auch ganz passabel für Groß und Klein an einem Feiertagsnachmittag sendefähig. Während die Schatzsuche historisch korrekt in die Wege geleitet wird, dümpelt die private Geschichte der leidgeprüften Schatzsucherin pilchernd vor sich hin. Den Spannungsbogen muss viel zu oft das Mobiltelefon aufrecht erhalten, was auf Dauer ermüdend wirkt. Ein echter „Eyecatcher“ ist jedoch der legendäre Winfried Glatzeder als ziegenbewehrter Insel-Grufti Hinnerk mit „Schimmelreiter“-Habitus. Fazit: Nett, aber leider ohne Biss. aw.