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Die Frau, die singt

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Incendies: Packend und berührend erzählte und stark bebilderte Adaption von Wajdi Mouawads Theaterstück "Verbrennungen" über tragische Beziehungen einer libanesischen Familie. Ein Geschwisterpaar aus Kanada versucht im Libanon seiner Herkunft auf die Spur zu kommen. Für den Oscar nominiert.

Poster Die Frau die singt - Incendies

Die Frau, die singt

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  • Kinostart: 23.06.2011
  • Dauer: 131 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 12
  • Produktionsland: Kanada
  • Filmverleih: Arsenal

„Die Frau, die singt“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

Die in Montreal aufgewachsenen Geschwister Jeanne und Simon erfahren bei der Testamentseröffnung ihrer Mutter, dass sie einen Bruder haben. Die beiden sind schockiert. Der Notar, ein Freund ihrer Mutter, die über ihre Vergangenheit immer geschwiegen hat, übergibt ihnen zwei Briefe, einen an den Bruder, einen an den Vater gerichtet. Jeanne will herausfinden, wer Vater und Bruder sind, Simon dagegen die Vergangenheit ruhen lassen. So bricht Jeanne allein auf Spurensuche in den Nahen Osten auf und deckt ein schreckliches Detail nach dem anderen ihrer vom Krieg bestimmten furchtbaren Familiengeschichte auf.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Denis Villeneuve
Produzent
  • Stephen Traynor,
  • Sylvie Trudelle,
  • Luc Déry,
  • Kim McCraw
Darsteller
  • Lubna Azabal,
  • Mélissa Désormeaux-Poulin,
  • Maxim Gaudette,
  • Rémy Girard,
  • Abdelghafour Elaaziz,
  • Allen Altman,
  • Mohamed Majd,
  • Nabil Sawalha,
  • Baya Belal
Drehbuch
  • Denis Villeneuve
Musik
  • Grégoire Hetzel
Kamera
  • André Turpin
Schnitt
  • Monique Dartonne
Casting
  • Constance Demontoy,
  • Lucie Robitaille

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,7
15 Bewertungen
5Sterne
 
(13)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Der kanadische Film „Die Frau die singt“ von Regisseur Denis Villeneuve war in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film für den Oscar 2011 nominiert. Das sehr realitätsnah wirkende Bürgerkriegs- und Familiendrama basiert auf dem Theaterstück „Verbrennungen“ des gebürtigen Libanesen Wajdi Mouawad, welches auch schon auf deutschen Bühnen aufgeführt wurde. Mouawad floh als Kind mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg aus dem Libanon. Auch in der Filmadaption scheint sein Kenntnisreichtum bezüglich der komplizierten Verhältnisse im Nahen Osten durch. Das hebt dieses Drama gewinnbringend von anderen Spielfilmen mit ähnlicher Thematik ab.

      Villeneuve erzählt die bewegende Geschichte einer Frau und ihrer erwachsenen Kinder in einer Gegenwarts- und einer Vergangenheitsebene, die er kunstvoll ineinander verschachtelt. Man weiß immer wieder mal für kurze Momente nicht, ob die junge Frau mit dem christlichen Kettchen um den Hals, die in einer dürren Hügellandschaft im Nahen Osten unterwegs ist, Nawal vor Jahrzehnten, oder ihre Tochter Jeanne in der Gegenwart ist. Bei ihren Recherchen in der Heimat der Mutter stößt Jeanne auf Spuren unvorstellbaren Leids und erlebt die Wucht des Krieges am ihr bisher unbekannten Schicksal ihrer Mutter nach. Es geht auf der persönlichen Ebene um eine verbotene Liebe, eine entehrte Familie, ein der Mutter entrissenes Kind. Auf Landesebene geht es um die Spirale von Gewalt und Vergeltung zwischen den Bevölkerungsgruppen verschiedener Glaubensrichtungen, der sich kaum jemand entziehen konnte.

      Die junge Nawal versteckt ihr Kettchen mit dem Kreuz vorsorglich unter einem Schal, als sie in einen Bus mit muslimischen Flüchtlingen steigt. Minuten später rettet ihr dieses Kreuz das Leben, als christliche Milizen den Bus kapern und ein Blutbad anrichten. Viele Jahre später, als Jeanne, Simon und der kanadische Notar sich vor Ort nach Nawal und ihrem Sohn erkundigen, hören sie von Schicksalen, die zwischen den einstigen Fronten den Halt verloren. Die erschütternde Auflösung am Schluss mag vielleicht zu dick aufgetragen wirken für diesen Film, der vor allem mit seiner Glaubwürdigkeit bewegt.

      Es ist spannend und beeindruckend, wie viel die Handlung auf dieser Reise der Kinder von den örtlichen Traditionen offenbart. Kontakte zu Informanten beispielsweise kämen nicht zustande ohne einheimische Helfer, die auf Einhaltung wichtiger Rituale achten. Mit beinahe dokumentarischen Details werden Szenen des Kennenlernens, an der Haustür oder beim Teetrinken, ausgestattet, bewegen sich Nawals erwachsene Kinder auf einem fremden Territorium, das voller Leben und Mitgefühl, aber auch von unsichtbaren Gräben durchzogen ist.

      Die Unsicherheit der einzelnen Personen, ob sie sich jeweils in Feindesland bewegen, nutzt das Drama auch stilistisch, um die Sinnlosigkeit der Konflikte zu schildern. Das Geschehen wird nur vage lokalisiert, die in Trümmer gelegten Siedlungen sehen aus, als gäbe es sie so an vielen Orten. Nawal bekommt im Gefängnis den Namen „die Frau die singt“. Mit ihren Liedern kämpft sie gegen die Schreie der Gefolterten an, ruft eine Welt jenseits des Grauens herbei. Nawals letzter Wille ist es ebenfalls, die Macht des Krieges zu brechen.

      Fazit: Zwei Kanadier forschen im Nahen Osten nach der Geschichte ihrer Mutter: bewegendes Drama von authentischer Intensität.
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    2. Die Frau, die singt: Packend und berührend erzählte und stark bebilderte Adaption von Wajdi Mouawads Theaterstück "Verbrennungen" über tragische Beziehungen einer libanesischen Familie. Ein Geschwisterpaar aus Kanada versucht im Libanon seiner Herkunft auf die Spur zu kommen. Für den Oscar nominiert.

      Mit acht kanadischen Filmpreisen ausgezeichnetes und für den Oscar nominiertes packendes Drama um Geschwister auf den Spuren ihrer Eltern in einem vom Krieg zerrissenen Land nach dem erfolgreichen Theaterstück „Verbrennungen“ des aus dem Libanon stammenden Wajdi Mouawad.

      Die in Montreal aufgewachsenen Geschwister Jeanne und Simon Marwan erfahren bei der Testaments-Eröffnung ihrer Mutter, dass sie einen Bruder haben. Die beiden sind schockiert. Der Notar, ein Freund ihrer Mutter, die über ihre Vergangenheit immer geschwiegen hat, übergibt ihnen zwei Briefe, einen an den Bruder, einen an den Vater gerichtet. Jeanne will unbedingt herausfinden, wer Vater und Bruder sind. Simon dagegen will die Vergangenheit ruhen lassen. So bricht Jeanne erst einmal alleine auf Spurensuche in den Nahen Osten auf und deckt ein schreckliches Detail nach dem anderen ihrer furchtbaren Familiengeschichte auf.

      Bereits die ersten Bilder nehmen einen gefangen. Zum Song von Radiohead werden Kindern, die mühsam die Tränen unterdrücken, die Köpfe rasiert. Der für Regie und Drehbuch prämierte Denis Villeneuve deutet hier nur an. Der Zuschauer kann sich selbst ausmalen, dass aus diesen Kindern Soldaten werden, Folterer, die keine Gnade kennen. Eine packende Szene, die den Ton setzt für einen Film, der behutsam ein Familiendrama erzählt, das das unerhörte Ausmaß einer griechischen Tragödie erreicht. Auch wenn der Plot dementsprechend fast schon konstruiert wirkt, und die Familiengeschichte auch als Folie für die Geschichte des Libanon oder eines anderen vom Bürgerkrieg zerrissenen Landes fungiert, schildert Villeneuve die Entwicklungen psychologisch nachvollziehbar. Das hat er auch seinen Schauspielern zu verdanken, allen voran den beiden Frauen, Melissa Désormeaux-Poulain als Tochter, die schüchtern, aber hartnäckig nachforscht und außer ihrer eigenen Geschichte auch eine ihr neue Kultur erkundet, und natürlich Lubna Azabal als Titelheldin. Sie wurde für die Intensität ihrer Darstellung mit einem Genie gewürdigt.

      Während Jeannes Recherche für konstante Spannung sorgt, mildern gewitzte Dialogen die harsche Dramatik. Die Bilder von Kameramann von André Turpin fangen prägnant den Kontrast der kühlen, strukturierten westlichen Großstadt und den felsig, sandigen Landschaften im Nahen Osten ein, ohne aufdringlich zu wirken und von der Geschichte ab zu lenken. Ein starkes Stück Kino.

      hai.
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