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Die Frau des Anarchisten

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Die Frau des Anarchisten: Drama, das den spanischen Bürgerkrieg und den Franco-Faschismus anhand der Geschichte eines Paars aufarbeitet.

Poster

Die Frau des Anarchisten

Handlung und Hintergrund

Justo (Juan Diego Botto) und Manuela (María Valverde) sind schwer verliebt und leben mit ihrer Tochter Paloma 1937 in Madrid, als der spanische Bürgerkrieg beginnt. Anwalt Justo kämpft für die Anarchisten und spricht im Radio als „Stimme der Revolution“. Doch die Faschisten von General Franco siegen und Justo verschwindet spurlos. Manuela und Paloma müssen den Hohn der Opportunisten ertragen, doch sie suchen unerschütterlich nach Justo.

Peter Sehr

Die Faschisten bombardieren Madrid, während Anwalt und Anarchist Justo im Radio als „Stimme der Revolution“ kämpft. Für die Familie hat er kaum Zeit. Um sie kümmert sich hauptsächlich seine Frau Manuela. Als Franco an die Macht kommt, muss Justo untertauchen. Zehn Jahre bleibt er verschwunden. Manuela und Tochter Paloma sind allein auf sich gestellt - bis sie ihn im französischen Exil wiederfinden. Dort plant er mit einer deutschen Kampfgefährtin einen Anschlag auf Franco.

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Darsteller und Crew

  • Juan Diego Botto
    Juan Diego Botto
  • Nina Hoss
    Nina Hoss
  • Jean-Marc Barr
    Jean-Marc Barr
  • Laura Morante
    Laura Morante
  • Marie Noëlle
    Marie Noëlle
  • Peter Sehr
    Peter Sehr
  • María Valverde
  • Ivana Baquero
  • Irene Visedo
  • Edgar Sehr
  • Adrià Collado
  • Biel Durán
  • Pere Arquillué
  • Nathalie Grauwin
  • Toni Sevilla
  • Sílvia Sabaté
  • Luis Calleja
  • Irene Montalà
  • Dominique Garnier
  • Jean-François Robin
  • Luis de la Madrid
  • Frederic Sanchez
  • Yolanda Serrano

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Die Geschichte, die das Filmemacher-Paar Marie Noëlle und Peter Sehr inszeniert hat, wurde inspiriert vom Schicksal der Großeltern von Marie Noëlle. Die Mutter Marie Noëlles wuchs in Madrid ohne Vater auf und traf ihn erst mit 16 Jahren in Frankreich. Was die Mutter ihr nicht erzählen wollte, las Marie Noëlle über die Geschichte Spaniens. „Die Frau des Anarchisten“ spiegelt das jahrzehntelange Leid, mit dem der Bürgerkrieg und die Diktatur Francos das Land überzogen und die Gesellschaft bis in einzelne Familien hinein spalteten.

      Die deutsch-französisch-spanische Koproduktion dreht sich um ein sehr ungleiches junges Paar: Die verwöhnte, lebenslustige Manuela und der politische Kämpfer Justo sind hoffnungslos ineinander verliebt. Ihr unschuldiges Glück aber wird vom Bürgerkrieg eingeholt und die Eheleute erleben die schlimmsten Jahre voneinander getrennt. Justo, gespielt von Juan Diego Botto, verschwindet 1939 und die Familie wird erst zehn Jahre später von seinem Los erfahren: bittere Not im französischen Auffanglager – 500.000 Spanier flohen vor Franco über die Grenze – , Kampf in der Résistance, Haft im Konzentrationslager Mauthausen, Untergrundkampf nach dem Krieg gegen das Franco-Regime.

      Die verwöhnte Manuela lebt für die Liebe zu ihrem Mann. Wenn sie friert, wirft sie seine juristischen Bücher einfach in den Ofen und der Luxus wird sie bis zum Schluss kleiden – in Form ihres Nerzmantels, der ihr auch als Bettdecke dienen muss. Maria Valverde steht als Manuela die mädchenhafte Unschuld ins hübsche Gesicht geschrieben und ihre femininen, eleganten Blusen und Kostüme kontrastieren rebellisch mit der Zerstörung und Armut rundum. Eingepfercht in ein Zimmer mit der Tochter und dem Baby, muss die junge Frau bald Miete zahlen und in der Fabrik Hemden nähen.

      Die dritte Hauptrolle fällt Tochter Paloma zu, die von vier verschiedenen Schauspielerinnen im Laufe der Jahre dargestellt wird. Als ihre Mutter nach dem Tod des kleinen Rafael in ihrem Kummer versinkt, übernimmt Paloma die meisten Aufgaben. In Frankreich jedoch lehnt sich die von Ivana Baquero gespielte Jugendliche gegen den Vater auf, der ihr fremd geworden ist. Sie glaubt, dass er ein Verhältnis mit einer deutschen Kommunistin hat – die von Nina Hoss gewohnt patent und burschikos gespielt wird.

      Vorwiegend aus der Sicht Manuelas und ihrer Tochter erzählt, bekommt die lange Leidensgeschichte der spanischen Gesellschaft hier ein authentisch wirkendes, persönliches Gesicht. Es ist die relativ unpolitische Manuela, die es schafft, zum faschistischen Bruder Justos eine menschliche, verwandtschaftliche Beziehung aufrecht zu erhalten, obwohl er seine Frau, sie ihren Bruder an den politischen Gegner verlor. Ihren Idealismus aber behalten Manuela und Justo bis zum Schluss.

      Fazit: Das fesselnde Drama einer jungen Familie schildert das Wüten von Bürgerkrieg und Diktatur in Spanien.
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    2. Die Frau des Anarchisten: Drama, das den spanischen Bürgerkrieg und den Franco-Faschismus anhand der Geschichte eines Paars aufarbeitet.

      Die Aufarbeitung des spanischen Bürgerkriegs und des Franco-Faschismus hat sich Peter Sehrs und Marie Noëlles Liebesgeschichte eines zehn Jahre getrennten Paares auf die Fahnen geschrieben.

      Damit gewann das Regie-Ehepaar Sehr und Noëlle („Obsession“) den Bernhard-Wicki-Preis für das Eintreten für Aufklärung und Humanität. Die Geschichte des Liebes- und Ehepaares Justo (Juan Diego Botto) und Manuela (María Valverde) in der bewegten Zeit zwischen 1937 und 1950 erzählt die gemeinsame Tochter Paloma (in verschiedenen Altersstufen von vier Darstellerinnen verkörpert), die jedoch nur als Nebenfigur in Erscheinung tritt. Ihre Erinnerungen beginnen mit der Einkesselung Madrids durch die Faschisten, die mithilfe der deutschen Legion Condor die Stadt unablässig bombardieren - Archivaufnahmen wechseln hier mit Filmszenen ab.

      Dem Donnergrollen der Detonationen setzt Anwalt Justo, der für die Anarchisten kämpft, die Propaganda entgegen und spricht im Radio als „Stimme der Revolution“. Doch auch die Antifa verübt Gräuel, Frontlinien verlaufen quer durch Familienbanden und Palomas neu geborener Bruder Rafael überlebt die Hungerjahre nicht. Als sich das Blatt zugunsten General Francos wendet, schlägt die Stunde der Opportunisten und Justo, dessen unablässiges Engagement die Ehe belastet, bleibt für zehn Jahre verschollen. Zwischen Depression und Hoffnung muss die naive Manuela den Hohn der Kriegsgewinner, die das Elend der anderen bedenkenlos ausnutzen, ertragen. Ihre unerschütterliche Überzeugung wird belohnt, als sie ihren Mann im französischen Exil aufspürt: Er hat Mauthausen überlebt, ist offiziell einfacher Arbeiter, im geheimen aber weiter im Widerstand und plant mit Kampfgenossin Leni (Nina Hoss) einen Anschlag auf Franco.

      Ereignisreich ist das Leben, das Sehr und Noëlle mit rastlosen Szenewechseln beschreiben, die die Zeit raffen müssen, um die Auswirkungen der wechselnden politischen Lage auf die familiäre und existenzielle Situation von Vater, Mutter und später auch Tochter zu demonstrieren. Wenn das ruhelos wirkt, spiegelt es nur die Unmöglichkeit für die Figuren wider, sich in Sicherheit zu wiegen. Dank melodramatischer und romantischer Etappen bewahren sie trotz aller Probleme den Glauben an Freiheit und Liebe.

      tk.
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