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Die Diplomatin: Das Botschaftsattentat


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Die Diplomatin: Das Botschaftsattentat: Ursprünglich zweite Folge der TV-Reihe mit Natalia Wörner als Krisenbeauftragte für deutsche Bürger in aller Welt.

Die Diplomatin: Das Botschaftsattentat

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Elmar Fischer
Produzent
  • Verena Monßen
Darsteller
  • Natalia Wörner,
  • Thomas Sarbacher,
  • Jannik Schümann,
  • Hans-Jochen Wagner,
  • Renan Demirkan,
  • Rolf Kanies,
  • Halima Ilter,
  • David C. Bunners,
  • Silvina Buchbauer,
  • Navid Akhavan
Drehbuch
  • Holger Joos
Kamera
  • Felix Novo de Oliviera

Kritiken und Bewertungen

3,7
7 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(2)

Kritikerrezensionen

  • Die Diplomatin: Das Botschaftsattentat: Ursprünglich zweite Folge der TV-Reihe mit Natalia Wörner als Krisenbeauftragte für deutsche Bürger in aller Welt.

    In dem fesselnden Auftakt zu einer neuen ARD-Reihe mit Natalia Wörner besetzen Islamisten die deutsche Botschaft in Tunis.

    Eigentlich wollte die ARD ihre neue Reihe „Die Diplomatin“ schon im vergangenen November starten; der Film „Entführung in Manila“ ist nach den Anschlägen von Paris abgesetzt worden. Nun kommt es zu dem Unikum, dass das „Erste“ zunächst den zweiten Film zeigt, „Das Botschaftsattentat“; der eigentliche Auftakt folgt als Prequel sieben Tage später. Der Tausch hat einen einfachen Grund: „Das Botschaftsattentat“ ist der insgesamt fesselndere Film. Holger Joos, der auch das „Manila“-Drehbuch geschrieben hat, erzählt eine brisante Geschichte, die wie eine Hollywoodproduktion eingefädelt ist: Unter der Leitung von Karla Lorenz (Natalia Wörner), Diplomatin zur besonderen Verwendung, ist das Personal der deutschen Botschaft in Tunis Teil einer Übung. Geprobt wird eine Geiselnahme, an deren Ende die Stürmung des Gebäudes durch die einheimische Polizei steht. Verblüfft beobachtet Lorenz am Monitor, wie Esra (Hamila Ilter), eine in Deutschland aufgewachsene Botschaftsangestellte mit tunesischen Wurzeln, die Männer durchs Tor einlässt; so war das nicht geplant. Doch das vermeintliche Einsatzkommando entpuppt sich als islamistische Terrormiliz, und aus der Übung wird bitterer Ernst: Die Besatzer drohen mit der Erschießung aller Geiseln, wenn ihre inhaftierten Waffenbrüder nicht freigelassen werden.

    Interessanterweise rückt die Hauptfigur nach dem Auftakt in den Hintergrund. Die Bilder aus Tunis, darunter die simulierte Ermordung von Botschafter Saalmüller (Hans-Jochen Wagner), werden direkt ins Büro des Berliners Krisenstabes übertragen, und auf diese Ebene verlagert sich nun auch die Handlung, weil BND und Auswärtiges Amt unabhängig voneinander nach Lösungen suchen. Auf diese Weise spielt Thomas Eick (Thomas Sarbacher), Leiter des Krisenstabs und Karlas früherer Geliebter, eine deutlich größere Rolle als im anderen Film. Die diplomatische Gemengelage ist allerdings ähnlich komplex. „Entführung in Manila“ ist eher Politkrimi, „Das Botschaftsattentat“ eher Thriller, zumal Regisseur Elmar Fischer die Spannung nicht nur in den Botschaftsszenen konsequent hoch hält: Eick reist nach Tunis und will die dortige Regierung überreden, auf die Forderung der Terroristen einzugehen; aber die Tunesier erwarten wirtschaftliche Gegenleistungen. Um seine Verhandlungsposition zu verbessern, hat ihm der BND ein privates Video besorgt, das den gemäßigten Ministerpräsidenten in den Augen seines Koalitionspartners zur Persona non grata machen würde; Neuwahlen und vermutlich eine Amtsübernahme durch Islamisten wären die Folge.

    Gerade der Realismus des vielsprachigen Films macht eine seiner Stärken aus, und das gilt nicht nur für die Schilderung der politischen Zustände in Nordafrika. Anders als in Hollywood gibt es hier keinen unerschrockenen Retter, der die Geiseln im Handstreich befreit. Der Anspruch der beiden Teile ist vergleichbar hoch, aber Fischer sorgt ähnlich wie zuletzt in seinem Thriller „Unterm Radar“ für eine deutlich höhere Intensität. Außerdem ist es natürlich reizvoll, dass die Titelfigur zur Tatenlosigkeit verurteilt ist, auch wenn Karla Lorenz versucht, Esra zur Aufgabe zu überreden. Gerade in diesen Momenten hat es Joos allerdings versäumt, für eine fundiertere Auseinandersetzung mit den Motiven der Terroristen zu sorgen; das war bereits ein Manko des letzten „Tatorts“ mit Wotan Wilke Möhring („Der Zorn Gottes“). Der Film stellt zwar die Frage, warum sich die ausgebildete Deutschtunesierin radikalisiert hat, aber er beantwortet sie nur unbefriedigend. Das ist umso bedauerlicher, weil Esra zur tragischen Protagonistin des Finales wird: Da innerhalb wie außerhalb der Botschaft alle Vermittlungsversuche scheitern, wird das Gebäude gestürmt; und ausgerechnet die mit einem Sprengstoffgürtel versehene Frau soll die Geiseln mit ins Jenseits nehmen. tpg.
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