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Der Zimmerspringbrunnen

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Der Zimmerspringbrunnen: Komödie um einen gestrandeten Ossi, der durch die Entwicklung eines auf DDR-Nostalgie setzenden Zimmerspringbrunnens Karriere macht.

Poster

Der Zimmerspringbrunnen

Handlung und Hintergrund

Hinrich Lobek ging als überzeugter „Vertreter sozialistischer Ordnung“ mit dem Fall der Mauer in die innere Emigration. Auf Drängen seiner Frau nimmt er einen Job als Zimmerspringbrunnenvertreter an. Aus einem Alptraum macht er eine gewinnbringende Idee: Sein Zimmerspringbrunnenmodell mit dem Berliner Fernsehturm avanciert zum Verkauffschlager.

Mehr als eine Dekade nach dem Fall der Mauer trauern immer noch viele Ex-DDR-Bewohner ihrem sozialistischen „Arbeiterparadies“ nach. Auch der Arbeitslose Hinrich Lobek, dessen Ehe mit der erfolgreichen Architektin Julia nicht zum Besten steht. Als er jedoch in seinem neuen Arbeitsleben damit beginnt, kitschige Zimmerspringbrunnen mit Ostberliner Mini-Fernsehtürmen auszustatten, nimmt eine Erfolgsstory ihren Lauf. Die Nostalgieobjekte finden rasenden Absatz, und Hinrich steht bei Frau wie Boss plötzlich hoch im Kurs.

Darsteller und Crew

  • Götz Schubert
    Götz Schubert
  • Gustav Peter Wöhler
    Gustav Peter Wöhler
  • Bastian Pastewka
    Bastian Pastewka
  • Christof Wackernagel
    Christof Wackernagel
  • Peter Timm
    Peter Timm
  • Kathrin Richter
    Kathrin Richter
  • Prof. Dr. Günter Rohrbach
    Prof. Dr. Günter Rohrbach
  • Heike Wiehle-Timm
    Heike Wiehle-Timm
  • Simone Solga
  • Hermann Lause
  • Thomas Gimbel
  • Nina Franoszek
  • Ralf Hertwig
  • Achim Poulheim
  • Barbara Hennings
  • Rainer Oleak

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
2 Bewertungen
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Der Zimmerspringbrunnen: Komödie um einen gestrandeten Ossi, der durch die Entwicklung eines auf DDR-Nostalgie setzenden Zimmerspringbrunnens Karriere macht.

    Hinrich Lobek (Götz Schubert) ist als überzeugter „Vertreter sozialistischer Ordnung“ und ehemaliger Angestellter der Kommunalen Wohnungsverwaltung im Plattenbauviertel Berlins mit dem Fall der Mauer in die innere Emigration gegangen. Lethargie im Unterhemd und Bademantel zwischen Kakteen und Hundefutter. Lobeks Frau Julia (Kabarettistin Simone Solga in ihrem Leinwanddebüt), selbst eine ehrgeizige Architektin, hält diesen Zustand nicht länger aus und drängt ihren Mann, sich endlich einen Job zu suchen. Das erstbeste Angebot wird angenommen: Vertreter für Zimmerspringbrunnen. Mit deutscher Gründlichkeit macht sich Lobek ans Werk und die Satire nimmt ihren Lauf.

    Spielfilme über die deutsche Einheit, die auch bei einem breiten Publikum Anklang finden, sind vor allem Komödien. Das dürfte Regisseur Peter Timm („Manta. Der Film“, „Rennschwein Rudi Rüssel“) wohl am besten wissen, stammt von ihm doch der Hit „Go, Trabi, Go“. 1,5 Millionen Zuschauer bescherten der Trabantenklamotte 1991 den dritten Platz in der Jahresbilanz. Derlei Wendeeuphorie ist ein Jahrzehnt später natürlich kaum mehr nachzuvollziehen. „Zimmerspringbrunnen“ nach einem Roman von Jens Sparschuh schlägt deshalb deutlich leisere, nachdenklichere Töne an. Die DDR ist nach Aussage Sparschuhs aus eigener Kraft zugrunde gegangen. Ihr Ende riss aber auch Menschen mit sich, die viel zu fest in ihr verwurzelt waren, um problemlos in einer anderen Kultur - und zudem in der des ehemaligen Feindbilds - zurechtzukommen. Der Fall der Mauer war für sie ein Schock. Nicht umsonst beginnt Timms Film mit einem Alptraum, der Lobek bestimmt nicht zum ersten Mal aus dem Schlaf gerissen hat: Die Explosion des Berliner Fernsehturms. Der Blick aus dem Fenster - Erleichterung - Er steht noch! Wenigstens dieses Wahrzeichen hat noch Bestand, ist noch nicht „abgewickelt“ worden. Es ist eins der letzten, unbeschadet gebliebenen Symbole der untergegangenen Heimat und Lobek beschließt, diese allmorgendliche Erleichterung zu teilen. Auch anderswo gibt es Menschen, die dieses Symbols bedürfen. Zum Beispiel in Leipzig, wo sein in mühsamer Handarbeit hergestellter Zimmerspringbrunnen mit dem neckischen, aber ernst gemeinten Namen „Atlantis“ reißenden Absatz findet. Lobek hat den Nerv des Ostens getroffen, als er ein kaputtes Springbrunnenmodell mit einem wasserspeienden Miniaturfernsehturm verzierte und inmitten eines Inselchens setzte, deren Umrisse der DDR-Landkarte entsprechen. Eigeninitiative zahlt sich aus. Lobeks zusammengeschusterter Nostalgiekitsch wird zum Verkaufsschlager, er zum glänzenden Vorbild seiner Firma. Und am Ende findet sogar seine Frau zu ihm zurück.

    Ob Peter Timm mit seinen dezenten, niemals die Figuren denunzierenden Darstellern an den „Trabi“-Erfolg anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Verdient hat es die intelligente Komödie, die mit Recht den Titel des ersten Heimatfilms der Einheit beanspruchen darf, allemal. flx.
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