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Der Vorleser

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The Reader: Prominent besetzte Verfilmung des internationalen Erfolgsromans von Bernhard Schlink.

Poster Der Vorleser

Der Vorleser

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Handlung und Hintergrund

Als der 15-jährige Schüler Michael (David Kross) einen Blackout hat, hilft ihm die wesentlich ältere Schaffnerin Hanna (Kate Winslet). Nach seiner Genesung entwickelt David eine erotische Leidenschaft für sie und liest ihr regelmäßig vor - bis sie eines Tages spurlos verschwindet. Viele Jahre später trifft David (nun: Ralph Fiennes) Hanna wieder: vor Gericht, wo sie sich für eine dunkle Vergangenheit verantworten muss. Seine Zuneigung besteht weiter.

Bernhard Schlinks

Der 15-jährige Schüler Michael lernt auf seinem Nachhauseweg die 20 Jahre ältere Schaffnerin Hanna kennen, als sie sich um ihn, dem plötzlich übel wird, kümmert. Nach seiner Genesung besucht er sie und es entwickelt sich eine ritualisierte erotische Beziehung: Vor dem Akt muss Michael ihr immer vorlesen. Eines Tages verschwindet Hanna spurlos und Michael begegnet ihr viele Jahre später auf der Anklagebank wieder. Die Wahrheit über Hannas Vergangenheit tritt zu Tage: Sie muss sich als ehemalige KZ-Aufseherin verantworten und hat als Analphabetin die KZ-Insassen für ihre literarischen Interessen benutzt.

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Der 15-jährige Schüler Michael lernt auf seinem Nachhauseweg die 20 Jahre ältere Schaffnerin Hanna kennen. Er besucht sie und es entwickelt sich eine ritualisierte erotische Beziehung: Vor dem Sex muss Michael ihr immer vorlesen. Michael, mittlerweile Student, begegnet ihr viele Jahre später wieder - sie sitzt auf der Anklagebank und muss sich als ehemalige KZ-Aufseherin verantworten. Damals schon hat die Analphabetin die Insassen für ihre literarischen Interessen benutzt. Nun stellt sich die Frage nach ihrer Schuld an einer Tragödie.

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Kate Winslet
    Kate Winslet
  • David Kross
    David Kross
  • Ralph Fiennes
    Ralph Fiennes
  • Lena Olin
    Lena Olin
  • Bruno Ganz
    Bruno Ganz
  • Jeanette Hain
    Jeanette Hain
  • Susanne Lothar
    Susanne Lothar
  • Matthias Habich
    Matthias Habich
  • Jürgen Tarrach
    Jürgen Tarrach
  • Hannah Herzsprung
    Hannah Herzsprung
  • Karoline Herfurth
    Karoline Herfurth
  • Burghart Klaußner
    Burghart Klaußner
  • Sylvester Groth
    Sylvester Groth
  • Alexandra Maria Lara
    Alexandra Maria Lara
  • Vijessna Ferkic
    Vijessna Ferkic
  • Stephen Daldry
    Stephen Daldry
  • Anthony Minghella
    Anthony Minghella
  • Sydney Pollack
    Sydney Pollack
  • Bob Weinstein
    Bob Weinstein
  • Harvey Weinstein
    Harvey Weinstein
  • Roger Deakins
    Roger Deakins
  • David Hare
  • Donna Gigliotti
  • Redmond Morris
  • Chris Menges
  • Claire Simpson
  • Nico Muhly

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,2
15 Bewertungen
5Sterne
 
(9)
4Sterne
 
(3)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(1)

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Kritikerrezensionen

    1. Es kommt wahrhaft selten vor, dass man sich gezwungen fühlt, die ausdrückliche Empfehlung auszusprechen, einen Film NICHT in der Originalfassung zu schauen. Denn "Der Vorleser" verfügt über eine Besonderheit, die man so wohl nur selten zu sehen bekommt. Man stelle sich einen Film vor, gesprochen von Mitarbeitern der deutschen Bahn…auf Englisch. Nichts gegen deutschen Akzent in der englischen Sprache. Akzente sind für Muttersprachler meistens eher bezaubernd als irritierend, doch dieser Film wirft die drängende Frage auf, warum Regisseur Stephen Daldry ("Billy Elliot", "The Hours") den Film nicht einfach auf Deutsch gedreht hat?

      Immerhin stammen bis auf wenige Ausnahmen sämtliche Schauspieler aus Deutschland. Die angeheuerten Zugpferde Ralph Fiennes und Kate Winslet hätten da durchaus mitziehen können. Denn Fiennes Dialoganteil ist nicht sehr ausgeprägt und Kate Winslet – die für ihre Rolle in "Der Vorleser" übrigens gerade mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde – hat sich einen derart entzückenden deutschen Akzent zugelegt, dass sie wohl auch mühelos auf Deutsch hätte drehen können.(Eine deutsche Hauptdarstellerin zu nehmen wäre eine weitere mögliche Variante gewesen.) Man wird außerdem das Gefühl nicht los, als konzentrierten sich die deutschen Darsteller derart intensiv auf die richtige Aussprache ihrer Dialoge, dass ihnen kaum Zeit für das Spiel selbst bleibt. Möglich, dass dieser Eindruck nur täuscht und in der deutschen Synchronfassung des Films ganz verschwindet.

      Schon Stephen Spielberg versuchte sich mit "deutscher Vergangenheitsbewältigung" Das Ergebnis war "Schindlers Liste", ein Film mit beeindruckender Emotionalität, der aber in seiner etwas unpassenden Tränendrüsensymbolik einen eher schalen Nachgeschmack hinterließ. Im Vorleser geht es da schon wesentlich weniger emotional zu, abgesehen vom dauerhaften Selbstmitleid Michael Bergs, das den gesamten Film durchzieht. Visuell macht sich das vor allem in einem depressiv in die Ferne blickenden Ralph Fiennes bemerkbar.

      Im Mittelpunkt stehen nicht die deutschen Kriegsverbrechen, sondern der Umgang mit ihnen im Nachkriegsdeutschland der fünfziger Jahre und die schicksalhafte Verknüpfung von Schuld, Sühne und Scham. Besonders letztere treibt hier bisweilen merkwürdige Blüten. So etwa schämt sich die naive und eigenartig unschuldig wirkende Hanna Schmitz nicht etwa dafür, hunderte Menschen in den Tod geschickt zu haben, sondern nur für ihre fehlende Fähigkeit zu lesen und zu schreiben. Während sie sich als Verbrecherin noch als Teil der Gesellschaft fühlt, käme sie sich als Analphabetin ausgestoßen vor.

      Inhaltlich hält sich der Film nahezu vollständig an seine literarische Vorlage. Nur Kleinigkeiten wurden verändert, nichts was die Geschichte grundlegend verändern würde. Der Film dürfte –wie das Buch auch – was seinen Inhalt betrifft ebenso viele Befürworter wie scharfe Kritiker finden. So könnte zum Beispiel Michael Bergs abschließender Besuch bei einer KZ-Überlebenden negativ gedeutet werden. Ihre exklusive Wohnung und ihr ausgestellter Reichtum stehen in einem derart krassen Gegensatz zu Hannas karger Gefängniszelle, dass man sich nicht des Gefühls erwehren kann, es solle damit ausgedrückt werden, das Opfer von einst hätte seine gerechte Belohnung erhalten und der Täter seine gerechte Strafe. Wobei Hanna gleichzeitig diejenige zu sein scheint, die am wenigsten unter ihrer Tat leidet.

      Im Film wie im Buch wird der Versuch unternommen, einen Täter aus der Zeit des Nationalsozialismus zu entmystifizieren. Dadurch dass mit der Figur der Hanna Schmitz eine Identifikationsfläche geschaffen wird, wird der Zuschauer gezwungen, sich verstärkt mit ihr und ihren Handlungen auseinanderzusetzen. Hannas reuelose Offenheit steht dabei in denkbar starkem Gegensatz zur schweigsamen Verbohrtheit ihrer Mitangeklagten.

      Das visuelle Hauptaugenmerk des Films liegt auf der vielfachen Inszenierung von Wasser – dem im "Vorleser" eine ganz eigene Rolle zukommt, sowie auf der Darstellung des Lesens selbst.Was die Filmtechnik betrifft, ist "Der Vorleser" hochwertig inszeniert. Regisseur Stephen Daldry zieht alle Register seines Könnens. Zwar kann der Film im Endeffekt nicht vollständig überzeugen, doch immerhin lässt er genügend Fragen offen, dass Platz ist für zahlreiche Diskussionen. Und Kate Winslet bei der Ausübung ihres Berufes zuzuschauen lohnt sich allemal.

      Fazit: "Der Vorleser" wird seine Befürworter und seine Kritiker finden. Während der Film technisch größtenteils überzeugen kann, werden sich an seinem Inhalt die Geister scheiden.
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    2. Der Vorleser: Prominent besetzte Verfilmung des internationalen Erfolgsromans von Bernhard Schlink.

      Stephen Daldrys bewegende Literaturverfilmung ist für fünf Oscars nominiert, darunter für den Besten Film, und gibt nicht nur Kate Winslet eine großartige darstellerische Plattform, sondern auch dem jungen Shooting-Star David Kross.

      Ein Weltbestseller, der seit Erscheinen 1995 in 40 Sprachen übersetzt wurde: Bernhard Schlinks Roman über die unmögliche und intensive Liebe zweier Menschen, die in Alter und Herkunft nicht unterschiedlicher sein können, ist das erste deutsche Buch auf dem Spitzenplatz der „New York Times“-Bestsellerliste. Die Geschichte erzählt von der so genannten „zweiten Generation“, den „Spätgeborenen“. Der 15jährigen Michael aus bildungsbürgerlichem Haus verliebt sich 1956 in die wesentlich ältere Straßenbahnschaffnerin Hanna, diese ersten sexuellen und emotionalen Erfahrungen prägen ihn für den Rest seines Lebens. Die sinnliche Mittdreißigerin nennt ihn „Junge“ und lässt sich vor dem Sex vorlesen, egal ob Homers „Odyssee“ oder D.H. Lawrences „Lady Chatterleys Liebhaber“. Wie ein Schwamm saugt sie alles begierig auf, kommentiert naiv Handlung und Figuren. Nach einem kurzen Sommer voller Glück verschwindet sie von einem Tag auf den anderen. Daldry („The Hours“) inszeniert das Drama in Flashbacks des erwachsenen Michael (Ralph Fiennes als verschlossener Anwalt mit melancholischer Aura), der versucht, seine Beziehungen zu ordnen und über die Ereignisse seiner Jugend in der Nachkriegsprovinz reflektiert, den sündigen Genuss verbotener Freiheit und Abnabelung vom strengen Elternhaus. Jahre nach dem Verschwinden Hannas trifft er sie als Jurastudent im Gerichtssaal wieder, sie ist mit weiteren fünf ehemaligen Wärterinnen des KZs Auschwitz angeklagt, nicht eingegriffen zu haben als 300 jüdische Häftlinge in einer verschlossenen Kirche qualvoll verbrannten. Sie ist eine von denen, die nur ihre „Pflicht“ taten. In einer Szene fragt Hanna den Richter, was er denn an ihrer Stelle getan hätte, eine Frage, die noch heute einer wahren Antwort harrt. Während der Verhandlung entdeckt Michael ihr Geheimnis, sie ist Analphabetin und schämt sich dafür so sehr, dass sie lieber als Hauptschuldige eine lebenslange Gefängnisstrafe auf sich nimmt, statt diese Schwäche zu offenbaren. Und Michael, der ihr helfen könnte, schweigt aus Scham über die Affäre und macht sich schuldig. Sie sind zwei Menschen, die an ihren seelischen Verwundungen leiden, sich der Verantwortung verweigern. Ihre Vergangenheit determiniert seine Zukunft.

      „Der Vorleser“ ist mehr als nur ein Drama über den Holocaust und den Horror des Banalen. Durch die Fokussierung auf die moralische Verfehlung des Mannes, die in keinster Weise Hannas Monströsität aufhebt oder entschuldigt, öffnet sich der Film zu einer generellen Betrachtung der menschlichen Natur, und damit der Feigheit des Einzelnen, Befehlen oder Normen bedingungslos zu gehorchen. Es gibt keine Vergebung und keine Versöhnung - für niemanden. Kate Winslet gibt in ihrer Ambivalenz der Hanna über Jahrzehnte hinweg ein Gesicht mit den Spuren von Lust und Leid, Scheu und Schmerz. Nach dem Golden Globe und der Prämierung durch die SAG, könnte auch noch ein Oscar für ihre großartige Leistung drin sein, wie auch für Daldry (Beste Regie), David Hare (Bestes adaptiertes Drehbuch) oder für die DOPs Chris Menges und Roger Deakins, die starke Bilder der Nähe in warmen Farben finden und in der Distanz des Erwachsenen auf kühlere Töne setzen, aber auch Kontraste in den verschiedenen Welten aufzeigen, da ist der Alltag von Jung-Michael und Hanna grau in grau, ihr Fahrradausflug als Paar aufs Land dagegen von pastellfarbener Luftig- und Leichtigkeit und somit schon die Vergänglichkeit andeutend. Gesprächsstoff sollte „Der Vorleser“ allemal bieten. mk.
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      1. Die Verfilmung des Erfolgsromans ignoriert ebenso wie die Vorlage die historische Ernsthaftigkeit – und stellt stattdessen eine schmalzige Romanze in den Vordergrund. Ein Trauerspiel.
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