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Der Sohn

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Le fils: Minimalistisch-realistisches Psychodrama über das dunkle Geheimnis zwischen einem Schreiner und seinem Lehrling.

Poster

Der Sohn

Handlung und Hintergrund

Als Olivier (Olivier Gourmet), Schreinermeister in einem Ausbildungsbetrieb für straffällig gewordene Jugendliche, den neuen Lehrjungen Francis (Morgan Marinne) kennen lernt, gerät sein Leben aus den Fugen. Völlig gefesselt von dem 16-Jährigen beginnt er diesen zu beobachten, folgt ihm auch nach der Arbeit, dringt gar in dessen leere Wohnung ein. Als seine Frau (Isabella Soupart) von diesen Vorgängen erfährt, erleidet sie einen Nervenzusammenbruch. Was ist das düstere Geheimnis, das Olivier mit Francis verbindet?

Nachdem sie mit „Rosetta“ die Goldene Palme in Cannes eroberten, setzen die Gebrüder Dardenne ihren minimalistisch-realistischen Kamerastil in diesem düsteren Psychodrama nahtlos fort.

Olivier ist Schreinermeister, der jugendliche Lehrlinge ausbildet. Als der 16-Jährige Francis in der Lehrwerkstatt auftaucht, gerät Oliviers Leben aus den Fugen: Wie gefesselt von dem neuen Lehrling, beginnt Olivier, diesen zu beobachten, zu verfolgen, seine Nähe zu suchen. Was Francis nicht weiß, ist, dass Oliviers eigener Sohn vor Jahren in eine Tragödie verwickelt wurde.

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Schreinermeister Olivier arbeitet in einer Werkstatt, die schwer erziehbare Jugendliche ausbildet. Als der 16-jährige Francis dort seine Lehrstelle antritt, ist Olivier wie vor den Kopf gestoßen. Verstört beginnt er, den Jungen auf Schritt und Tritt zu verfolgen, seine Nähe zu suchen. Was Francis nicht weiß: Olivier ist Vater jenes Jungen, den Francis vor fünf Jahren in Panik erwürgt hatte, als dieser ihn beim Diebstahl eines Autoradios überraschte. Bei einer gemeinsamen Fahrt in ein entfernt liegendes Holzlager kommt es zur Konfrontation.

Schreinermeister Olivier und seinen Lehrling, den schwer erziehbaren Jugendlichen Francis, verbindet eine tragische Vergangenheit. Minimalistisch-düsteres Psychodrama, mitreißendes Arthaus-Kino für Frankophile.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Jean-Pierre Dardenne,
  • Luc Dardenne
Produzent
  • Denis Freyd
Darsteller
  • Olivier Gourmet,
  • Morgan Marinne,
  • Isabella Soupart,
  • Rémy Renaud,
  • Nassim Hassaïni,
  • Kevin Leroy,
  • Félicien Pitsaer,
  • Annette Closset,
  • Fabian Marnette,
  • Jimmy Deloof,
  • Anne Gérard
Drehbuch
  • Jean-Pierre Dardenne,
  • Luc Dardenne
Kamera
  • Alain Marcoen
Schnitt
  • Marie-Hélène Dozo

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Der Sohn: Minimalistisch-realistisches Psychodrama über das dunkle Geheimnis zwischen einem Schreiner und seinem Lehrling.

    Mit „Rosetta“ gewannen die belgischen Brüder Dardennes vor drei Jahren nicht nur die Goldene Palme in Cannes, sie etablierten auch einen neuen, grimmig realistischen Kamerastil, der den Protagonisten aus der Arbeiterklasse so dicht auf den Pelz rückt, dass die Distanz zwischen dem Zuschauer und den dargestellten emotionalen Befindlichkeiten ungemütlich klein wird. Mit „Le Fils“, den man als minimalistisches Psychodrama beschreiben könnte, haben die Dardennes ihre Handschrift weiter verfeinert: In wenigen starken Schwüngen erzählen sie vom dunklen Geheimnis zwischen einem Schreiner und seinem Lehrling, das sich erst allmählich - und zu großem Effekt - aufklärt.

    Von Anfang an bläst die Kamera dem stämmigen, verschlossen wirkenden Schreinermeister Olivier (Olivier Gourmet) ihren heißen Atem direkt ins Genick: Der Blick dieses Films geht fast ausschließlich über Oliviers Schulter, und erst später wird klar, warum die Dardennes ihre Geschichte aus dieser Warte erzählen. Es dauert eine Weile, bis man sich an die anstrengende Perspektive gewöhnt hat, doch dann entfaltet das Drama, das sich zwischen Olivier und seinem neuen Lehrling abspielt mit großer Wucht. Fast eine Dreiviertelstunde bleibt unklar, warum der Mann so seltsam von dem Jungen angezogen ist, der sich im Rahmen eines Resozialisierungsprojekts als Auszubildender bei ihm bewirbt. Der erste Blick auf das Gesicht von Francis bleibt dem Zuschauer vorenthalten - man sieht nur Oliviers Reaktion -, doch wie Olivier ihm hinterherfährt und sogar in seine leere Wohnung eindringt, wird klar, dass die beiden etwas verbindet. Dass das nichts Gutes ist, deuten die Dardennes in einer starken Szene an, als Oliviers geschiedene und wiederverheiratete Frau ihn besucht und freudig von ihrer neuen Schwangerschaft erzählt. Als sie erfährt, wer Oliviers neuer Lehrbub ist, bricht sie zusammen. Nach und nach erfahren wir schließlich, was jene Last ist, die auf Oliviers Schultern ruht: Vor fünf Jahren haben die beiden ihren kleinen Sohn verloren, als ein Elfjähriger ihr Auto stehlen wollte. Dieser ist kein anderer als Francis, der gerade aus der Jugendstrafanstalt kommt. In der Art, wie Olivier ihm seinen neuen Beruf beibringt, liegt bereits die ganze Tragödie dieser von Gourmet phantastisch gespielten (und mit dem Darstellerpreis ausgezeichneten) Figur: Wut, Rachsucht, Verzeihen, nie ausgelebte Vatergefühle - all das brodelt hinter den Brillengläsern dieses faszinierenden Mannes, der bis zum Schluss hin-und-hergerissen ist, was er mit Francis letztlich anstellen soll. Der Film endet in einem abgelegenen Sägewerk, wo Olivier sich Francis endlich zu erkennen gibt. An dieser Stelle des ohnehin wortkargen Films, gibt es nicht mehr viel sagen. Die Dardennes lassen stattdessen ihre tief bewegenden, manchmal schockierenden Bilder sprechen und tragen die Erkenntnisse ihrer Hauptfiguren dorthin, wo sie hingehören - in den Kopf des Zuschauers. evo.
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