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Der letzte Mentsch

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Der letzte Mentsch: Drama und Roadmovie um einen jüdischen Überlebenden, der sich im Alter seinen Wurzeln stellt und sich gemeinsam mit einer jungen Deutsch-Türkin auf den Weg zu seinem Geburtsort in Ungarn macht.

Poster Der letzte Mentsch

Der letzte Mentsch

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Handlung und Hintergrund

Als 15-jähriger überlebte Marcus mehrere Konzentrationslager, änderte nach der Befreiung seinen Namen und ließ sich in Deutschland nieder. Die Vergangenheit verdrängte er fortan, bis sie den nun über 80-jährigen wieder einholt. Da er sich nach jüdischer Tradition beerdigen lassen will, braucht er einen Beweis für seine Identität - die eintätowierte Häftlingsnummer genügt den bürokratischen Rabbinern nicht. So chauffiert ihn die junge Deutschtürkin Gül in sein ungarisches Geburtsdorf, wo ihn jedoch keiner mehr kennt. Nur eine blinde Frau scheint ihn erwartet zu haben.

Marcus überlebte Konzentrationslager, änderte nach der Befreiung seinen Namen und ließ sich in Deutschland nieder. Die Vergangenheit verdrängte er, bis sie den nun über 80-jährigen wieder einholt. Da er sich nach jüdischer Tradition beerdigen lassen will, braucht er einen Beweis für seine Identität - die eintätowierte Häftlingsnummer genügt den Rabbinern nicht. So chauffiert ihn die Deutschtürkin Gül in sein ungarisches Geburtsdorf, wo ihn jedoch keiner mehr kennt. Nur eine blinde Frau scheint ihn erwartet zu haben.

Ein jüdischer Holocaust-Überlebender stellt sich im Alter seinen Wurzeln und reist zu seinem Geburtsort in Ungarn. Als Roadmovie erzählte Identitätssuche eines 80-Jährigen, die Mario Adorf eine weitere Meisterleistung abringt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Pierre-Henri Salfati
Produzent
  • Anita Elsani,
  • Rolf Schmid,
  • Sylvain Bursztejn
Darsteller
  • Mario Adorf,
  • Hannelore Elsner,
  • Markus Klauk,
  • Katharina Derr,
  • Herbert Leiser,
  • Roland Bonjour,
  • Margot Gödrös
Drehbuch
  • Pierre-Henri Salfati,
  • Almut Getto
Musik
  • Dürbeck & Dohmen
Kamera
  • Felix von Muralt
Schnitt
  • Regina Bärtschi,
  • Hansjörg Weißbrich
Casting
  • Nora Friedrich

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,9
14 Bewertungen
5Sterne
 
(13)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

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Kritikerrezensionen

  • Der letzte Mentsch: Drama und Roadmovie um einen jüdischen Überlebenden, der sich im Alter seinen Wurzeln stellt und sich gemeinsam mit einer jungen Deutsch-Türkin auf den Weg zu seinem Geburtsort in Ungarn macht.

    Roadmovie-Drama mit Mario Adorf, der als Holocaust-Überlebender seine jüdische Identität in Ungarn wiederfinden möchte.

    Mit vorwiegend deutschen Geldern hat der französische Dokumentarfilmer Pierre-Henri Salfati, der mit „Le Jazzman du Goulag“ das Schicksal eines jüdischen Trompeters aufgriff, diesmal eine allgemeingültige Biografie seiner Glaubensgenossen gestaltet. Darin stellt sich der Grandseigneur des Eurokinos, Mario Adorf, den Dämonen seiner verdrängten Vergangenheit. In dem Roadmovie um Identität und Erinnerung unterstützt ihn Katharina Derr („Beautiful Bitch„) als freche, aber herzensgute Deutschtürkin und mit Hannelore Elsner gleich eine weitere Schauspielikone: zusammen werden sie wehmütig die letzten beiden Men(t)schen ihrer Art.

    Das von Almut Getto („Fickende Fische„) mitentwickelte, melodramatische Script ist gefühlvoller, als es Salfatis bedachte, aber unsentimentale Regie zulässt, die sehr bündig von Marcus Schwartz erzählt. Der Auschwitz-Überlebende hat sein Trauma stets verdrängt, das ihn auf seine alten Tage einholt, als er sich entschließt, nach jüdischer Sitte beerdigt zu werden. Trotz Häftlingstätowierung, das einzige, was ihm wirklich blieb, sind Behörden und Rabbiner borniert und taktlos genug, ihm aus Mangel an Beweisen die Aufnahme in den exklusiven Club der Juden abzuerkennen. Die Spontanautofahrt mit der frech fluchenden, jungen Gül als Chauffeurin führt in seine Heimatstadt in Ungarn, was absurde Situationen hervorbringt: Marcus rennt von Pontius zu Pilatus, stapft durch die traurigen Reste des Holocaust in Osteuropa, wo man wie Judas verleugnet ihn zu kennen: Ein Vergessener, der nichts sehnlicher wünscht, als dass man sich seiner erinnert.

    Dank Güls Unterstützung, die dabei einiges über sich und Geschichte lernt, sowie dem Zuspruch einer blinden Jüdin (Elsner mit grauer Lockenpracht), kann sich Marcus erstmals seinem schmerzlichen Trauma stellen. Auch wenn Inhalt und Stil mitunter disparat ausfallen und die eigentlich dramatisch-berührende Geschichte von Menschen, die in Frieden sterben wollen, nicht so recht aufblüht, findet Salfati einen Königsweg zwischen bestürzender Erinnerungskultur und Lebensfreude. Das gut harmonierende Darstellerduo meistert das große Spektrum von Humor, bissigen Repliken und Lebensweisheiten bis zur dosierten Tragik, die vor allem Elsners Figur vorantreibt. Eine nicht nur von Adorf altmeisterlich gespielte Lebensreise in die Vergangenheit, um der Mensch zu werden, der man einmal war. tk.
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