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Der Felsen

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Der Felsen: Unkonventionell und spannend erzählte Lovestory um eine Frau, die sich nach einer Trennung mit einem jugendlichen Straftäter einlässt.

Poster

Der Felsen

Handlung und Hintergrund

Noch vor dem Ende ihres letzten gemeinsamen Urlaubs auf Korsika verlässt Katrin (Karoline Eichhorn) ihren verheirateten Liebhaber, der zu seiner schwangeren Frau zurückkehren will. Statt nach Hause zu fahren, lässt sie sich zunächst auf ein verstörendes sexuelles Abenteuer mit zwei Wildfremden und dann auf eine Amour fou mit einem straffälligen Jungen (Antonio Wannek) ein, der mit seinem Bruder ein paar Wochen in einem Resozialisierungscamp verbringt. Die verzweifelte Zärtlichkeit des Siebzehnjährigen löst bei Karin tiefe Verunsicherung aus.

Intelligent unterhaltende und tief berührende Lovestory, mit der sich Dominik Graf nach acht Jahren Kinopause auf der Leinwand zurückmeldet.

Katrin verlässt ihren verheirateten Liebhaber, der zu seiner schwangeren Frau zurückkehren will, noch vor Ablauf ihres letzten gemeinsamen Urlaubs auf Korsika. Sie will nicht nach Hause und lässt sich auf ein verstörendes sexuelles Abenteuer mit zwei Wildfremden und auf eine Amour fou mit einem straffälligen Jungen ein, der mit seinem Bruder ein paar Wochen in einem Resozialisierungscamp verbringt.

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Die Mittdreißigerin Katrin verlässt im gemeinsamen Korsika-Urlaub ihren verheirateten Liebhaber. Während sie sich wahllos sexuellen Abenteuern hingibt, läuft ihr der 17-jährige Malte über den Weg. Der unberechenbare, straffällige Junge verliebt sich Hals über Kopf in die Erwachsene und reißt sie durch seine bedingungslose Liebe in einen Strudel der Gefühle. Katrin lässt sich dazu überreden, mit Malte ins Innere der Insel zu reisen. Der Beginn eines Alptraums, der auch nach ihrer Rückkehr an die Küste kein Ende nimmt…

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Dominik Graf
Produzent
  • Gloria Burkert
Darsteller
  • Karoline Eichhorn,
  • Antonio Wannek,
  • Peter Lohmeyer,
  • Ralph Herforth,
  • Marlon Kittel,
  • Sebastian Urzendowsky,
  • Soraya Gomaa,
  • Christian Munteanu,
  • Max Richter,
  • Martin Reinhold
Drehbuch
  • Dominik Graf,
  • Markus Busch
Musik
  • Dominik Graf,
  • Dieter Schleip
Kamera
  • Benedict Neuenfels
Schnitt
  • Hana Müllner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Der Felsen: Unkonventionell und spannend erzählte Lovestory um eine Frau, die sich nach einer Trennung mit einem jugendlichen Straftäter einlässt.

    Acht Jahre hat sich Dominik Graf Zeit gelassen, bis er nach seiner wohl traumatischen Erfahrung mit dem unterschätzten Genrefilm „Die Sieger“ wieder eine Geschichte für die Leinwand erzählt hat. „Der Felsen“ ist ein formal wie inhaltlich kompromissloser Film über die emotionale Krise einer jungen Frau, die sich nach der Trennung von ihrem Freund radikal auf eine neue Liebe und einen ganz anderen Lebensentwurf einlässt. Dominik Grafs so unkonventionell wie spannend erzählte Lovestory wird im Wettbewerb der Berlinale uraufgeführt und hat inzwischen einen engagierten Verleih gefunden.

    Acht Jahre hat Dominik Graf nun mit ungewöhnlich brillanten TV-Movies Fernsehgeschichte geschrieben und die Möglichkeiten des Mediums mit seiner Kunst zu Erzählen fortentwickelt. Immer wieder, ob bei „Frau Bu lacht“ oder „Der Skorpion“, hätte man sich gewünscht, diese Geschichten auf der Leinwand zu sehen. Mit der Großproduktion „Die Sieger“ hatte Graf zuletzt die Konventionen des deutschen Genrefilms überstrapaziert. Sowohl die Produktionsbedingungen als auch die katastrophale Vermarktung des Films scheinen bei ihm das Gefühl bewirkt zu haben, grandios gescheitert zu sein. Umso konsequenter ist der formale Ansatz seines neuen Films. Weil kurz vor Produktionsstart offenbar wurde, dass das Budget nicht erlauben würde, den Film auf 35mm zu drehen, entschieden sich Regisseur und Produktion dafür, das Projekt trotzdem zu realisieren: mit digitaler Technik auf Mini-DV. Auch wenn Graf keine Ambitionen hat, nun Dogma-inspiriert eine besondere Authentizität und eine größere Direktheit der Bilder zu schaffen, so profitiert seine Geschichte doch durch die Unmittelbarkeit der Umsetzung. Kein riesiger Produktionstross, kein Korsett aufwändiger Arbeitsstandards schiebt sich zwischen ihn, die Darsteller und die Geschichte. Auch komplizierte Szenen können vor Ort entwickelt und spontan umgesetzt werden. Für den Regisseur Graf, den nun besonders das Durchbrechen von Erzählkonventionen beschäftigt, muss diese Arbeitssituation wie eine Befreiung gewirkt haben.

    Ohne große Zugeständnisse an die Erwartungen des Publikums entwickelt er seine spannende Story, der er verstärkt durch einen oft ambivalenten Off-Kommentar während des Erzählflusses scheinbar die Option lässt, sich in die eine oder andere Richtung zu entwickeln. Eine junge Frau verlässt ihren verheirateten Liebhaber, der zu seiner schwangeren Frau zurückkehren will, noch vor Ablauf ihres letzten gemeinsamen Urlaubs auf Korsika. Eine Rückkehr in ihr Leben zuhause, scheint ihr unmöglich. Stattdessen lässt sie sich treiben, lässt sich erst auf ein verstörendes sexuelles Abenteuer mit zwei Wildfremden und dann auf eine Amour fou mit einem straffälligen Jungen ein, der mit seinem kleineren Bruder ein paar Wochen in einem Resozialisierungscamp verbringt. Die verzweifelte Zärtlichkeit des Siebzehnjährigen, der um ihre Liebe mit existentieller Risikobereitschaft kämpft, führt bei ihr zu einer nicht vorhersehbaren Abenteuerreise in ihre Gefühlswelt, die sie von tiefer Verunsicherung hin zu neuer Verantwortung führt.

    Undenkbar ist die Wirkung dieser gleichzeitig linear und assoziativ erzählten, sehr bewegenden Liebesgeschichte ohne die großartigen Bilder von Kameramann Benedict Neuenfels und die herausragenden Leistungen der Hauptdarsteller Karoline Eichhorn und Antonio Wannek, die durch die fast intime Produktionssituation mit der Mini-DV und ohne große Sets wohl wesentlich begünstigt wurden. Schon bei seinem „München“-Film hat Dominik Graf einen Erzählstil entwickelt, der die eigentliche Geschichte durch assoziative Bilder, erinnerte Momente oder Traumbilder kommentiert und in Frage stellt. Auch „Der Felsen“ erreicht dadurch seine stärksten Momente. Gerade weil die Story so offen angelegt ist, gewinnt sie zunehmend Spannung und Tempo, suggeriert sie doch immer stärker, dass alles geschehen kann. Am Ende gelingen nicht nur Momente, die noch lange nachwirken, wie die vergebliche Suche des jüngeren Bruders nach neuen Eltern, wie die gemeinsame wilde Flucht in die rauhe Landschaft Korsikas, wie die intensiven Blicke wachsender Intimität des vom Schicksal gezeichneten Liebespaars. Es gelingt vor allem ein Film, der seine Zuschauer ernst nimmt, der intelligent unterhält, emotional tief berührt und geradezu lustvoll verunsichert. Viel mehr als die Dogma-Filme grüßen von Ferne Bernhard Wickis „Eroberung der Zitadelle“ oder die Filme Bernardo Bertoluccis und Jean-Luc Godards. Im Kino wird „Der Felsen“ sein erwachsenes Publikum finden. Gleichzeitig macht dieser brillante „kleine“ Film Lust auf mehr Kino von Dominik Graf. hoe.
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