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Das Millionen Rennen

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Das Millionen Rennen: Die Ruhrgebietskomödie mit Axel Prahl und Peter Lohmeyer ist eine liebevolle Hommage ans Revier.

Poster

Das Millionen Rennen

Handlung und Hintergrund

Mathias Wengeler ist ganz unten angekommen. Job weg, Frau weg, und am schlimmsten: Seine geliebten Tauben und somit sein Lebensinhalt sind Opfer eines Massakers geworden; und alles bloß, weil der dämliche Nachbar die Tür zum Käfig offen gelassen hat. Aber es gibt eine letzte Hoffnung. In Südafrika wird jedes Jahr ein Taubenrennen veranstaltet, Preisgeld: eine Million Dollar. Und eine letzte Taube ist Mathias geblieben.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Christoph Schnee
Produzent
  • Katharina M. Trebitsch
Darsteller
  • Axel Prahl,
  • Peter Lohmeyer,
  • Beata Lehmann,
  • Luise Risch,
  • Friederike Becht,
  • Chiem van Houweninge,
  • Petra Welteroth,
  • Christoph Schechinger,
  • Justine Hauer
Drehbuch
  • Benjamin Hessler
Musik
  • Dieter Schleip
Kamera
  • Diethard Prengel
Schnitt
  • Guido Krajewski
Casting
  • Marc Schötteldreier

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Das Millionen Rennen: Die Ruhrgebietskomödie mit Axel Prahl und Peter Lohmeyer ist eine liebevolle Hommage ans Revier.

    Den Besuch der Rennbahnen haben sich die Malocher im Ruhrgebiet nicht leisten können, aber dafür hatten sie ihre Vögel; und deshalb gelten die Brieftauben als das Rennpferd des kleinen Mannes.

    Im Lauf der Jahrzehnte werden viele Frauen ihren Männern das gleiche Ultimatum gestellt haben wie die Ehefrau in diesem Film: die Tauben oder ich. Und manch‘ eine wird die Frage womöglich bereut haben, weil die Männer nicht lange überlegen mussten. „Das Millionen Rennen“ erzählt die Geschichte eines dieser Männer. Die Zechen sind schon lange dicht, aber er lebt immer noch in seinem Elternhaus in der Bochumer Bergarbeitersiedlung. Sein Geld verdient Mathias Wengeler nicht im Bergbau, sondern in einem Callcenter, wo er versuchen soll, Menschen telefonisch Zeitschriften anzudrehen. Allerdings ist er viel zu gutmütig für diesen Job. Sein schnöseliger junger Chef hat ihn schon lange auf dem Kieker.

    Axel Prahl ist eine wunderbare Besetzung für diese Rolle. Es gibt nicht viele große Schauspieler, die den so genannten kleinen Mann wirklich überzeugend verkörpern können, aber er macht das großartig. Diese stille Zufriedenheit über das kleine Glück, das sich Mathias aufgebaut hat, das Dilemma, als Rita ihn vor die Wahl stellt: All das ist von eindrucksvoller Glaubwürdigkeit. Das gilt erst recht für die Verzweiflung, als seine einst vom Vater übernommene Taubenzucht einem Massaker zum Opfer fällt. Schuld daran ist Nachbar Ronny Kowallek, mit dem Mathias ohnehin seit gemeinsamen Kindheitstagen eine Rechnung offen hat, und jetzt bricht seine ganze aufgestaute Wut aus ihm heraus: Ronny hat die Käfigtür aufgelassen, und ein räuberischer Vierbeiner hat sämtliche Tiere getötet.

    Die Rolle des halbseidenen Nachbarn ist wie geschaffen für Peter Lohmeyer, der als gebürtiger Sauerländer zudem den richtigen Zungenschlag mitbringt. Im Grunde ist Ronny ein kleines Licht, aber das macht er durch großspuriges Gehabe wieder wett. Von ihm stammt auch der Plan, der das ganze Unglück überhaupt erst ausgelöst hat: Er will Mathias überreden, an einem mit einer Million Dollar dotierten Taubenrennen in Südafrika teilzunehmen. Ronny ist zunächst auch die Rettung, als Rita ihrem Mann die Pistole auf die Brunst setzt: Mathias bringt seine Tauben einfach im verlassenen Schlag vom kürzlich verstorbenen Vater Kowallek unter. Aber nun hat Mathias alles verloren: Der Job ist weg, weil er alles stehen und liegen ließ, als ihn die Nachricht vom Gemetzel erreichte, Rita ist ebenfalls weg, und seine geliebten Tauben sind auch nicht mehr.

    Die Geschichte, die sich Benjamin Hessler, ein waschechter Bochumer, ausgedacht hat, ist eine hemmungslose Hommage ans Ruhrgebiet. Natürlich hat das Drehbuch diverse Klischees zu bieten, aber die hat der Autor überaus liebevoll in die Geschichte integriert. Daher ist es sowohl pathetisch wie auch amüsant, wenn der alte Kowallek zu den Klängen von „Der Steiger kommt“ zu Grabe getragen wird. Hessler hat ohnehin eine Vielzahl schöner Ideen integriert. Die Tauben von Mathias heißen ausnahmslos Richard Burton und Liz Taylor, und da die betagteste Taube grundsätzlich verspätet von ihren Ausflügen zurückkommt, kann er eine neue Linie züchten und doch noch am „Million Race“ teilnehmen. Aber da Ronny natürlich auch beim Wettflug in Südafrika ein krummes Ding am Laufen hat, kommt am Ende doch alles ganz anders.

    Ähnlich treffend besetzt und nicht minder gut gespielt sind die Frauen der Geschichte, zumal sie den Männern in jeder Hinsicht überlegen sind: Beata Lehmann als Rita, Luise Risch als Mathias‘ sture 17jährige Tochter und Friederike Becht als ebenso attraktive wie sympathische Kollegin im Callcenter. Regie führt Christoph Schnee, dessen Erfahrungen mit komödiantischen Stoffen („Nikola“, „Danni Lowinski“) dem Film natürlich zugute kommen. Eine ausgesprochen liebevoll gemachte und entsprechend liebenswerte, warmherzige Komödie. tpg.
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