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Das Gelübde

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Das Gelübde: TV-Drama über die überlieferte Begegnung des Dichters Clemens Brentano mit der Nonne Anna Katharina Emmerich.

Poster Das Gelübde

Das Gelübde

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Handlung und Hintergrund

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Misel Maticevic
    Misel Maticevic
  • Anke Sevenich
    Anke Sevenich
  • Maren Eggert
    Maren Eggert
  • Heike Trinker
    Heike Trinker
  • Dominik Graf
    Dominik Graf
  • Winka Wulff
    Winka Wulff
  • Michael Hild
    Michael Hild
  • Michael Wiesweg
    Michael Wiesweg
  • An Dorthe Braker
    An Dorthe Braker
  • Tanja Schleiff
  • Arved Birnbaum
  • Waldemar Kobus
  • Michael Abendroth
  • Philipp Quest
  • Nadja Becker
  • Elena Galindo y Killmer
  • Rolf Berg
  • Max Limper
  • Markus Busch
  • Claudia Wolscht
  • Sven Rossenbach
  • Florian van Volxem

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Das Gelübde: TV-Drama über die überlieferte Begegnung des Dichters Clemens Brentano mit der Nonne Anna Katharina Emmerich.

    Mit einem gewissen Augenzwinkern haben sich Regisseur und Redakteur darauf geeinigt, diesen Film als „Nonnen-Mystery-Thriller“ zu bezeichnen. Zumindest zu zwei Dritteln ist das Etikett korrekt, schließlich geht es um die im Münsterland noch heute hochverehrte Nonne Anna Katharina Emmerick. Sie war in ihrem letzten Lebensjahrzehnt von Wunden gezeichnet, die verblüffend an die Wundmale Christi erinnerten. Weltberühmt wurde die 1824 verstorbene Ordensschwester durch die Aufzeichnungen von Clemens Brentano, dem bekanntesten Dichter der Romantik, der ihre Visionen und aufzeichnete.

    Wer das Schaffen von Dominik Graf, mit sieben Adolf Grimme Preisen und vielen weiteren Auszeichnungen ohne Frage einer der renommiertesten deutschen Regisseure, nur auf den Krimi reduziert (zuletzt unter anderem „Eine Stadt wird erpresst“ oder die „Polizeiruf“-Folge „Er sollte tot“), wird über diesen vermeintlich untypischen Stoff überrascht sein. Tatsächlich hat Graf mit dem DDR-Film „Der rote Kakadu“ oder dem Liebesdrama „Der Felsen“ auch ganz andere Werke gedreht. Ohnehin ist das „Das Gelübde“ nur vordergründig ein Kostümfilm, schließlich geht es um ein ganz modernes Thema: Zurzeit seiner ersten Begegnung mit Anna befand sich Brentano in einer veritablen Lebenskrise. Gerade erst hatte er sich von seinem ausschweifenden Lebenswandel losgesagt, zum Katholizismus zurückgefunden, eine Generalbeichte abgelegt und der Dichtkunst abgeschworen. Im bitterarmen Münsterland wurde er zudem mit Lebensumständen konfrontiert, die dem Kaufmannssohn völlig fremd waren. Die verunglückte Liaison mit einer Pastorentochter tat ein Übriges, um den Dichter für die (streng platonische) Beziehung zu der Nonne zu sensibilisieren. Den Film als „Thriller“ zu bezeichnen, wie es WDR-Filmchef Gebhard Henke tut, ist daher etwas unglücklich; eher ist „Das Gelübde“ ein Liebesfilm, wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen, als man es von Romanzen gewöhnt ist.

    Ganz sicher kein Unrecht widerfährt dem Werk, wenn man es als Schauspielerfilm bezeichnet. Misel Maticevic, jüngst mit dem Deutschen Fernsehrpreis geehrt und ohnehin großartig in allem, was er vor Karmas anstellt, schlüpft so nahtlos ins frühe 19. Jahrhundert, als hätte er nie andere Rollen gespielt. Größeres Lob aber gebührt der Bühnenschauspielerin Tanja Schleiff, denn ihre Aufgabe war weitaus schwieriger. Während Brentano das Gemach der Nonne immer wieder verlassen kann, ist sie ans Bett gefesselt. Die entsprechenden Szenen sind also buchstäblich Kammerspiel, und da Anna wegen der Wunden in Verbände gehüllt ist und sich kaum rühren kann, blieben Schleiff nur die Mimik und vor allem die Augen, um zu spielen. Das Ergebnis ist so beachtlich, dass der Film auch Menschen fesseln wird, deren Interesse an religiösen Mysterien und Disputen über den „wahren Glauben“ an gewisse Grenzen stößt. Klugerweise verkneifen sich Graf und sein Koautor Markus Busch in ihrer Adaption des gleichnamigen Romans von Kai Meyer jede Stellungnahme zu den Stigmata der Nonne; in dem von Graf selbst gesprochenen Epilog wird neutral auf die Vermutung hingewiesen, die Blutungen könnten mit Annas authentischer Tuberkulose-Erkrankung zusammenhängen.

    Einen großen Teil seiner Qualität verdankt „Das Gelübde“ nicht zuletzt der Bildgestaltung: Michael Wieswegs Aufnahmen erinnern mit ihrer eindrucksvollen Licht- und Farbgebung an klassische Gemälde. Um so reizvoller ist der Kontrapunkt, den die alles andere als zeitgenössische elektronische Musik setzt (Sven Rossmann, Florian van Volxem). Während Bild und Ton also eine interessante Mischung ergeben, klingt der westfälische Dialekt wie eigentlich immer, wenn sich Schauspieler um fremdem Zungenschlag bemühen: künstlich. tpg.
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