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Das Fest

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Festen: Schleichend explosives Drama, das sich voll auf Figurenzeichnung und realistische Schilderung konzentriert.

„Das Fest“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

Zum 60. Geburtstag des Vaters trifft sich die Familie in seinem noblen Landgasthaus. Der Jubilar bittet seinen ältesten Sohn Christian, etwas zum Selbstmord seiner Zwillingsschwester zu sagen. Die Rede fällt jedoch anders aus als erwartet: In gesetzten Worten beschuldigt Christian den Patriarchen, die Schwester als Kind mißbraucht und in den Tod getrieben zu haben.

Zum 60. Geburtstag des erfolgreichen Unternehmers Helge trifft sich eine große Gesellschaft in einem idyllischen Hotel auf dem Land. Doch schon bei der Ankunft offenbaren aggressive Bemerkungen gegenüber dem Dienstpersonal, daß die Festlaune bei vielen nur gespielt ist. Und dann fällt Sohn Christian bei seiner Ansprache auch noch völlig aus der Rolle: Er beschuldigt den Jubilar, seinen Vater, daß er ihn und seine Geschwister als Kinder sexuell mißbraucht habe. Die schockierten Anwesenden verweisen Christian des Hauses…

Schleichend explosives Drama, das sich voll auf Figurenzeichnung und realistische Schilderung konzentriert.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Thomas Vinterberg
Produzent
  • Birgitte Hald
Darsteller
  • Ulrich Thomsen,
  • Thomas Bo Larsen,
  • Paprika Steen,
  • Trine Dyrholm,
  • Henning Moritzen,
  • Birthe Neumann,
  • Helle Charlotte Dolleris,
  • Therese Glahn,
  • Klaus Bondam,
  • Bjarne Henriksen,
  • Gbatokai Dakinah
Drehbuch
  • Thomas Vinterberg,
  • Mogens Rukov
Kamera
  • Anthony Dod Mantle
Schnitt
  • Valdis Oskarsdóttir

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,5
4 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(2)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Das Fest: Schleichend explosives Drama, das sich voll auf Figurenzeichnung und realistische Schilderung konzentriert.

    „Ich schwöre, mich in Zukunft als Regisseur dem persönlichen Geschmack zu enthalten. Ich bin nicht länger Künstler. Ich schwöre, keine „Werke“ zu schaffen, da ich den Augenblick für wichtiger halte als das Ganze.“

    Ein Auszug aus der Satzung von „Dogma 95“, der Vereinigung, zu der sich im Frühjahr ’95 in Kopenhagen vier dänische Regisseure zusammenschlossen und dessen Urkunde wie ein Glaubensbekenntnis dem Wettbewerbsbeitrag „Festen“ ebenso wie Lars von Triers „Idioten“ im Screening vorangestellt war. Der Jury-Preis ging zu gleichen Teilen an Vinterbergs wellenbrechendes Familien-Melodram wie an Claude Millers „La classe de neige“.

    Die Regisseure verpflichten sich in ihrer Doktrin, zehn Regeln zu befolgen, die sich allesamt vom Autorenkino abwenden. So gestatten sie Dreharbeiten ausschließlich „on location“, verlangen den Gebrauch der Handkamera, verbieten oberflächliche Action (keine Mörder, keine Waffen) ebenso wie Genre-Movies oder die Namensnennung des Regisseurs in den Credits.

    Ob die Filmemacher jedes ihrer Statements selbst ganz so ernst nehmen, sei dahingestellt. Thomas Vinterberg jedenfalls, der junge dänische Regisseur, hat seinen Schwerpunkt ganz auf die Charaktere und die realistische Schilderung eines durchaus alltäglichen Milieus gelegt. Und das führt dazu, daß die Enthüllungen in „Festen“, so der Originaltitel, um so schockierender wirken.

    Zum 60. Geburtstag des Vaters, eines jovialen Hoteliers, trifft sich die Familie in seinem noblen Landgasthaus. Die glaubwürdig-realitätsnahe Beschreibung der familiären Verhältnisse der Geschwister geht unter die Haut. Gewaltbereitschaft, Rassismus, Tablettensucht, latente sexuelle Störungen und Depressionen umgeben die drei, die verstört sind durch den Selbstmord ihrer Schwester. Helge, der Jubilar, bittet Christian, seinen ältesten Sohn, an diesem Abend etwas zu ihrem Tod zu sagen. Der hat auch eine Rede vorbereitet, die er vor versammelter Festgesellschaft vorträgt. In ihr beschuldigt er den Vater in gesetzten Worten, seine Zwillingsschwester in den Selbstmord getrieben zu haben und stellt ihn als Päderasten bloß, der die Zwillinge in der Kindheit wiederholt mißbraucht habe.

    Wie die Eltern, der Zeremonienmeister und die Verwandtschaft versuchen, diese mißliebigen Enthüllungen zu verdrängen, die Erkenntnis niedersaufen und den Kläger zum Angeklagten machen, ist hochdramatisch und raubt den Atem. Christian wird des Hauses verwiesen. Doch wie ein Racheengel kehrt er immer wieder zurück, verfolgt unbeirrt sein Ziel, bis alle ihm Glauben schenken und der Vater seine Unschuldsrolle aufgeben muß. Kurze Zeit scheint es, und das wirkt wie göttliches Erbarmen, als sei Vergebung möglich. Doch das Vergehen war zu schwer, zu groß sind die Schäden, die die Kinder davongetragen haben. Der Vater muß gehen, er wird aus der Gemeinschaft ausgestoßen.

    Vinterberg, der mit seinem Abschlußfilm der dänischen Filmhochschule eine Oscar-Nominierung errang, zeigt in seinem vierten Spielfilm Mut zum inhaltlichen Risiko, wenngleich er sich in diesem Jahr in Cannes damit in bester Gesellschaft befand: die Päderasten- und Inzest-Movies hatten Hochkonjunktur. Seine gnadenlose Direktheit im Formalen, die Absenz jeglicher „Schnörkel“ und Zugeständnisse, macht die sperrige Thematik nicht gerade eingänglicher, verleiht dem Film aber eine ungeheure, wenngleich kühle Intensität. Eine breite Rezeption ist dem streckenweise durchaus komischen Family-Drama zu wünschen, wenngleich sein Erfolg eher im Festival- und Arthausbereich denn im kommerziellen Umfeld zu finden sein wird. boe.
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