Cry, the Beloved Country: Nach dem Apartheid-Musical „Sarafina“ nimmt sich der Südafrikaner Darrell James Roodt einem weiteren gefühlvollen Rassentrennungsmelodram an. Den beiden herausragenden Hauptdarstellern James Earl Jones und Richard Harris gelingt es dabei, Schwächen des Skripts mit fabelhaften Vorstellungen wieder wett zu machen. Vor fast 50 Jahren schrieb Alan Paton seinen Roman über Rassenkonflikte in seiner Heimat Südafrika, wobei...
Eine Ironie des Schicksals führt den schwarzen Prediger Kumalo und den weißen Rassisten Jarvis zusammen. Obwohl beide in der selben Gegend wohnen, kommt es erst zum Gespräch, als Kumalos Sohn den Sohn Jarvis‘ - einen Anti-Apartheid-Aktivisten - bei einem Einbruch erschießt. Die liberalen Aufzeichnungen seines Sohnes krempeln Jarvis Einstellung um, und der Verlust ihrer Söhne schafft eine gemeinsame Basis für die beiden trauernden Väter.
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Cry, the Beloved Country Kritik
Nach dem Apartheid-Musical „Sarafina“ nimmt sich der Südafrikaner Darrell James Roodt einem weiteren gefühlvollen Rassentrennungsmelodram an. Den beiden herausragenden Hauptdarstellern James Earl Jones und Richard Harris gelingt es dabei, Schwächen des Skripts mit fabelhaften Vorstellungen wieder wett zu machen. Vor fast 50 Jahren schrieb Alan Paton seinen Roman über Rassenkonflikte in seiner Heimat Südafrika, wobei ihm die schicksalhafte Begegnung zweier trauernder Väter verschiedener Hautfarbe als Katalysator diente. Anhand dieser Vorlage verfaßte Ronald Harwood das bisweilen trivial anmutende Drehbuch für „Cry, The Beloved Country“. Regisseur Roodt zoomt vornehmlich auf die Beziehung zwischen dem rechtschaffenen Prediger Stephen Kumalo (James Earl Jones) und dem Apartheid-Befürworter James Jarvis (Richard Harris), die durch den Verlust ihrer Söhne eine Basis zur behutsamen Annäherung finden. Das dargestellte sozialpolitische Klima in Johannesburg anno 1946 tritt dabei jedoch in ein verschwommenes Off. Abgesehen von der Zeitlupenaufnahme einer brutalen Verhaftung im Armenviertel wirkt das Nebeneinander von Schwarz und Weiß geradezu entspannt. Apartheid wird mehr als lästiges Übel karikiert, denn als Repression empfunden. Die weißen Figuren werden allesamt - mit Ausnahme Jarvis‘ - als vernünftige Bürger porträtiert - von Ungerechtigkeit und Gewalt keine Spur. Vater Kumalo begibt sich aus seiner Zulu-Siedlung in den Moloch Johannesburg, um dort nach seiner Schwester und seinem entfremdeten Sohn Absalom (Eric Meyeni) zu suchen. Als Kumalo nach aufschlußreicher Odyssee unter den Fittichen eines Jungpastors Absalom schließlich gegenübersteht, wird gegen diesen gerade Mordanklage erhoben. Bei einem Einbruch erschoß er ausgerechnet einen engagierten Anti-Apartheid-Aktivisten, der sich als Sohn des bigotten Jarvis (Harris) herausstellt. Dieser stammt aus derselben Gegend wie Vater Kumalo, sie haben aber nie ein Wort miteinander gewechselt. Zu abrupt erfolgt in der Folge Jarvis‘ Transformation vom einst unbeugsamen Rassisten zum geläuterten Humanisten, um eine glaubhafte Note anzuschlagen. Die konstante musikalische Untermalung soll der Orchestrierung der Emotionen Vorschub leisten, wirkt jedoch auf Dauer anstrengend. Insgesamt ein verhaltener Film mit allegorischer Bildersprache, der eine positive Botschaft von Hoffnung vermittelt - und zwei Hauptdarsteller vorweisen kann, die ihre Figuren mit einem Höchstmaß an Professionalismus und Routine zu Leben erwecken. ara.