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Crash

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Crash: Spektakuläre Verfilmung des gleichnamigen J.G. Ballard-Kultromans von David Cronenberg.

Poster Crash 1996

Crash

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Handlung und Hintergrund

Nach einem beinahe tödlichen Autounfall tritt der Guru-artige Wissenschaftler Vaughan ins Leben des Produzenten Ballard. In der gewalttätigen, überhöhten Verbindung von Sexualität und Autounfällen sieht Vaughan eine Möglichkeit futuristischer Kommunikation. Während er Opfer von Zusammenstößen zusammenführt, will er sein eigenes Leben in einem spektakulären Crash aushauchen.

James Ballard und seine Frau Catherine leben gelangweilt in den Tag hinein. Selbst ihren ausgefallenen Sexualpraktiken gewinnen sie keine Kicks mehr ab. Da wird Ballard in einen Verkehrsunfall verwickelt, der für ihn eine völlig neue sinnliche Erfahrung bedeutet. Der Crash wird für ihn zur sexuellen Besessenheit. Auch seine Unfall-„Partnerin“ Dr. Helen Remmington verfällt der Lust an Kollisionen. Zudem taucht der exzentrische Wissenschaftler Vaughan auf, der die „Umformung des menschlichen Körpers durch Technologie“ predigt.

Guru Vaughan führt ungewöhnliche Paare zusammen, darunter auch Produzent Ballard und Dr. Remington. Er weiht sie in seine Theorie ein: die Erfahrung von Sex bei und nach Autocrashs als Möglichkeit futuristischer Kommunikation. Eiskalter Techno-Sex-Schocker nach J.G. Ballards Kultroman.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • David Cronenberg
Produzent
  • Robert Lantos,
  • Jeremy Thomas
Darsteller
  • James Spader,
  • Holly Hunter,
  • Elias Koteas,
  • Deborah Kara Unger,
  • Rosanna Arquette,
  • Peter MacNeil
Drehbuch
  • David Cronenberg
Musik
  • Howard Shore
Kamera
  • Peter Suschitzky
Schnitt
  • Ronald Sanders

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(2)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Crash: Spektakuläre Verfilmung des gleichnamigen J.G. Ballard-Kultromans von David Cronenberg.

    „Originalität, Wagemut und Dreistigkeit“ waren für Francis Ford Coppola die Merkmale von David Cronenbergs kompromißlos-visionärer Adaptation von J.G. Ballards Underground-Pflichtlektüre aus dem Jahr 1973, die für viele überraschend den Spezialpreis der Jury in Cannes erhielt. Die meisten Kritiker hatten „die futuristische Lovestory“ (O-Ton Cronenberg) zuvor empört in der Luft zerfetzt. Die Intensität der Reaktionen kann kaum verblüffen, denn wie seine Hauptfiguren hat es dieser aufregende Diskurs über die Fusion von Sexualität und Autounfällen auf eine Frontalkollision abgesehen - ein Film für den Kopf, der voll in die Magengrube trifft.

    Wie in seinen besten Arbeiten seziert Cronenberg in seinem Techno-Sex-Schocker „Crash“ die fetischistische Obsession des Menschen mit den Gefahren moderner, außer Kontrolle geratener Technologien. War es in „Videodrome“ die Medienwelt, in „Die Fliege“ die Wissenschaft, in „Die Unzertrennlichen“ die Chirurgie, so dient in diesem erotischen Fiebertraum das Auto als übergeordnetes Leitmotiv für eine ohnmächtige Menschheit, die als Spielball der Geister, die sie rief, auf die Apokalypse zusteuert. Dabei steht Cronenberg dem surrealistischen Kino eines Bunuel hier mindestens ebenso nahe wie den pessimistischen Zukunftszenarien Romeros. In eisige Lila- und Grautöne getaucht, mit Howard Shores messerscharfem Gitarren-Score minimalistisch unterlegt und von Peter Suschitzkys Kamera mit streng-präzisen Bildkompositionen eingefangen, präsentiert er eine gefühlskalte, Michael Manns Großstadtwüste in „Heat“ nicht unähnliche Welt, in der Sex und Kommunikation ihre Bedeutung verloren haben und die Bewohner ihre Existenzen wie mit Valium betäubt aneinander vorbeifristen.

    Nach einem beinahe tödlichen Autounfall tritt der Guru-artige Wissenschaftler Vaughan (Elias Koteas als „Alptraumengel der High-ways“) ins Leben des Produzenten Ballard (mutig: James Spader). In der gewalttätigen, überhöhten Verbindung von Sexualität und Autounfällen sieht Vaughan eine Möglichkeit futuristischer Kommunikation für die Menschheit, die sie aus ihrer Isolation und Passivität befreien soll. Während er es sich selbst zur Aufgabe gemacht hat, in einem spektakulären Crash sein Leben auszuhauchen, versucht er die Opfer von Zusammenstößen als eine Art Speerspitze zusammenzuführen und für seine Besessenheit zu gewinnen.

    Schnell läßt Cronenberg erkennen, daß er nicht daran interessiert ist, eine Geschichte im herkömmlichen Sinn zu erzählen. Vielmehr besteht „Crash“ aus einer sich immer weiter steigernden Abfolge verstörender sexueller Begegnungen der ungewöhnlichen Art (manchmal exzessiv, manchmal freudlos, immer explizit), die in ihrer Summe eine sukzessive Annäherung des Menschen an die Maschine, eine Vermählung von Fleisch und Metall ergeben. Mit perfidem Humor und klinischer Präzision steuert Cronenberg dieses intellektuelle Stück Auto-Erotik durch seine ungeheuerlichen Geschehnisse (in einer Performance wird der Tod James Deans nachgestellt, Koteas läßt sich den Abdruck eines Lenkrads auf den Torso tätowieren etc). Kein leichtes Spiel für die Schauspieler, deren Figuren sich einzig über ihre erotischen Leidenschaften zu definieren scheinen. Mit James Spader, Holly Hunter, Rosanna Arquette und der ganz vorzüglichen Deborah Unger hat Cronenberg allerdings Akteure gefunden, die ihr Können ganz in den Dienst des pervers-erotischen Stoffs stellen und dazu beitragen, daß „Crash“ als der womöglich originellste Film des Jahrzehnts, als hundertprozentiges Cronenberg-Original verstört, verwirrt und fasziniert. ts.
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