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Bloß kein Stress

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Bloß kein Stress: Vorortsatire mit Katharina Wackernagel und Fritz Karl als Ehepaar mit scheinbar perfekten Nachbarn.

Handlung und Hintergrund

Die fünfköpfige Patchwork-Familie Heller zieht in eine Vorortsiedlung wie aus dem Bilderbuch. Vor allem die unmittelbaren Nachbarn in der Doppelhaushälfte sind von einer fast schon überirdischen Perfektion. Bei ihrem Bemühen, sich in die neue Umgebung einzufügen, geraten die Hellers bald unter enormen Druck. Erst als der permanente Wettbewerb eskaliert und sogar das familiäre Gefüge in Gefahr gerät, erkennt die Familie, was wirklich gut für sie ist.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Lars Jessen
Produzent
  • Elke Ried,
  • Thorsten Flassnöcker,
  • Nina Altrogge
Darsteller
  • Katharina Wackernagel,
  • Fritz Karl,
  • Oliver K. Wnuk,
  • Rike Schmid,
  • Robert Köhler,
  • Hedi Kriegeskotte,
  • Dorothea Schenck,
  • Meike Droste,
  • Daniel Morgenroth,
  • Sina Knecht,
  • Vincent Grages,
  • Pia Koch,
  • Michael Prelle
Drehbuch
  • Stefan Rogall
Musik
  • Stefan Wulff,
  • Hinrich Dageför
Kamera
  • Michael Tötter
Schnitt
  • Sebastian Schultz

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Bloß kein Stress: Vorortsatire mit Katharina Wackernagel und Fritz Karl als Ehepaar mit scheinbar perfekten Nachbarn.

    Seit einiger Zeit zeigen die Fernsehsender eine derartige Häufung von Nachbarschaftsgeschichten, dass man fast von einem eigenen Genre sprechen kann.

    Die Komödie „Ein Reihenhaus kommt selten allein“ (2014) zum Beispiel, ebenfalls vom ZDF, lebte von einer äußerst vergnüglichen Häufung skurriler Ereignisse; Sat.1 hat mit „Allein unter Nachbarn“ (2012), „Der Weihnachtskrieg“ (2013) und „Nachbarn süß sauer“ (2014) in den letzten Jahren gleich drei witzige und einfallsreiche Komödien über Kriege am Gartenzaun gezeigt. Und dann gab es mit „Unter Nachbarn“ (SWR, 2012) und „Sechzehneichen“ (HR, 2012) noch zwei Filme der ARD, die das Thema als Thriller-Drama aufzogen. Gemessen an all diesen völlig unterschiedlichen Variationen wirkt „Bloß kein Stress“ etwas unentschlossen; für eine Komödie ist der Film zu dramatisch, für eine Satire wiederum nicht scharf genug.

    Das zentrale Motiv der Geschichte entspricht dem üblichen Muster: Eva und Jens Heller (Katharina Wackernagel, Fritz Karl) sind ein ganz normales Ehepaar, mit dem man sich gern identifiziert. Ihre fünfköpfige Patchwork-Familie zieht in eine Vorortsiedlung wie aus dem Bilderbuch. Vor allem die unmittelbaren Nachbarn in der Doppelhaushälfte, Thilo und Peggy Trimmborn, sind von einer fast schon überirdischen Perfektion. In dem Bestreben, sich anzupassen, setzen sich die Hellers unter immer größeren Druck. Ihre Versuche, den Erwartungen der Trimmborns gerecht zu werden, sind von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn die Nachbarn sind die Bösen. Als Zuschauer spürt man das recht bald, die Hellers dagegen müssen für diese Erkenntnis viel Lehrgeld bezahlen und mannigfaltige Erfahrungen des Scheiterns machen; erst auf Kosten ihrer Kinder, dann fast auf Kosten seines Arbeitsplatzes und schließlich beinahe auf Kosten ihrer Ehe.

    Katharina Wackernagel und Fritz Karl verkörpern das Paar glaubwürdig und sympathisch, aber auch etwas überraschungsarm. Jens hat eine gewisse Neigung zur Impulsivität, was ihn anfällig für Provokationen macht, Eva möchte das Beste für die drei Kinder (eins von ihm, eins von ihr, eins gemeinsam) und überfordert damit nicht nur den Nachwuchs, sondern auch sich selbst. Ähnlich wie viele Action-Thriller, in denen die Schurken meist interessanter sind als die Helden, lebt auch „Bloß kein Stress“ vom Gegenentwurf. Während die Hellers in ihrem verzweifelten Bemühen um Anerkennung zerstören, was wirklich wichtig ist, bleibt das Ehepaar Trimmborn ein Vorbild an kalter Perfektion. Das Heller-Haus ist eine Baustelle, die dank warmer Farben dennoch behaglich wirkt (Kamera: Michael Tötter), die Wohnung der Trimmborns ist dagegen fast steril.

    Schauspielerisch haben Rike Schmid und Oliver Wnuk die scheinbar leichtere Aufgabe, weil sie die meiste Zeit kaum eine Miene verziehen. Aber dann gibt es auch die kleinen Momente, in den sich kurz ein Riss in der Fassade auftut. Während Schmid - groß, attraktiv, elegant und selbstbewusst - eine Figur wie aus den „Frauen von Stepford“ verkörpert, entspricht Wnuks Spiel exakt dem Prädikat „hinterfotzig“: ein berechnendes und missgünstiges Kollegenschwein, das sich gern leutselig gibt, aber den neuen Nachbarn ohne mit der Wimper zu zucken ans Messer liefert. Beide sind als Sachbearbeiter bei einer Versicherung beschäftigt. Trimmborn, der schon Hellers Vorgänger aus Haus und Firma vertrieben hat, würde alles tun, um zu verhindern, dass ihn jemand beruflich überholt. Ein großer darstellerischer Augenblick verdeutlicht den Abgrund, den Trimmborn hinter seiner jovialen Fassade verbirgt: Seine Mimik wechselt von gespielter Kollegialität zu Abscheu, als Jens ihm den Rücken zuwendet. tpg.
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