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An ihrer Stelle

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Lemale et ha'halal: Preisgekröntes israelisches Drama um eine junge Frau aus einer jüdisch-orthodoxen Familie, die verheiratet werden soll.

Poster

An ihrer Stelle

Handlung und Hintergrund

Die 18jährige Shira aus einer orthodoxen chassidischen Gemeinde in Tel Aviv soll bald heiraten. Ein bestimmter Kandidat wurde auch bereits für sie ausgesucht. Als ihre geliebte Schwester bei der Geburt ihres Kindes stirbt, ist sie schwer getroffen. Sie kümmert sich um das Neugeborene, das auch ihre Mutter ins Herz schließt. Die würde Shira am liebsten mit dem Witwer verheiraten, um die Familie beisammen zu halten. Shira steht vor der schweren Entscheidung ihrem Herzen oder den Wünschen ihrer Familie zu folgen.

Die 18jährige Shira aus einer orthodoxen chassidischen Gemeinde in Tel Aviv soll bald heiraten. Ein bestimmter Kandidat wurde auch bereits für sie ausgesucht. Als ihre geliebte Schwester bei der Geburt ihres Kindes stirbt, ist sie schwer getroffen. Sie kümmert sich um das Neugeborene, das auch ihre Mutter ins Herz schließt. Die würde Shira am liebsten mit dem Witwer verheiraten, um die Familie beisammen zu halten. Shira steht vor der schweren Entscheidung, ihrem Herzen oder den Wünschen ihrer Familie zu folgen.

Eine junge Frau aus einer jüdisch-orthodoxen Familie soll verheiratet werden. Das ruhige, kluge und auch humorvolle Drama gibt einen Einblick in die Welt einer wenig bekannten Glaubensgemeinschaft.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Rama Burshtein,
  • Yigal Bursztyn
Produzent
  • Assaf Amir
Darsteller
  • Yiftach Klein,
  • Irit Sheleg,
  • Hadas Yaron,
  • Chayim Sharir,
  • Razia Israeli,
  • Hila Feldman,
  • Renana Raz,
  • Yael Tal,
  • Michael David Weigl,
  • Ido Samuel,
  • Neta Moran,
  • Melech Thal
Drehbuch
  • Rama Burshtein
Musik
  • Yitzhak Azulay
Kamera
  • Asaf Sudri
Schnitt
  • Sharon Elovic
Casting
  • Michal Koren

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Das einfühlsame Coming-of-Age-Drama "An ihrer Stelle" bietet einen faszinierenden Einblick in eine nach außen abgeschottete religiöse Gemeinschaft. Die israelische Regisseurin und Drehbuchautorin Rama Burshtein wählte als Schauplatz ihres ersten Spielfilms die chassidisch-jüdische Gemeinde in Tel Aviv, der sie selbst angehört. Der Film überrascht wegen seiner Sympathie für ein kulturelles Milieu, dem die Außenwelt meistens reserviert gegenübersteht. Burshtein verweigert sich der Erwartung, die streng geregelte, altmodische Lebensweise zu problematisieren. Stattdessen porträtiert sie die Menschen und ihre Bräuche auf Augenhöhe und im reizvollen Gewand einer zarten Liebesgeschichte. „An ihrer Stelle“ wurde auf über 30 Filmfestivals in aller Welt gezeigt und brachte Hadas Yaron in Venedig 2012 den Preis für die beste Hauptdarstellerin ein.

      Wenn die Männer beim Purimfest singen oder dem Rabbi persönliche Anliegen vortragen, sitzen die Frauen des Hauses still im Hintergrund. Die weiblichen Gemeindemitglieder sind es gewohnt, den Männern zu dienen und zu ihnen aufzuschauen. Natürlich soll eine junge Frau, der die Eltern einen Bräutigam vermittelt haben, diesen auch lieben. Aber sie hat, wie Shiras Beispiel zeigt, praktisch keine Möglichkeit, vor der Hochzeit länger als ein paar Minuten allein mit ihm zu sprechen. Dennoch macht die Regisseurin deutlich, dass die Religion erzwungene Hochzeiten ablehnt. Shiras eigener Wunsch ist entscheidend, aber sie muss erst unter erschwerten Bedingungen lernen, der Stimme ihres Herzens zu folgen.

      Die sensible Inszenierung lässt die Individuen trotz ihres geringen Spielraums emotional sichtbar werden. Kleine Blicke und Gesten, sparsame und formelle Dialoge laden sich schnell dramatisch auf. Die Wahrhaftigkeit der Figuren macht empfänglich für die Schönheit ihrer Bräuche. Man erkennt beinahe verblüfft, dass man Menschen mögen und verstehen kann, ohne ihre Lebensweise für erstrebenswert zu halten. Die engen Schranken in dieser Gemeinschaft teilen sich auch in einem Film wie diesem mit, der das kritische Urteil nicht gleich mitliefert.

      Fazit: "An ihrer Stelle" ist ein zartes Liebesdrama, das einen faszinierenden Insiderblick in eine Gemeinschaft ultraorthodoxer Juden bietet.
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    2. An ihrer Stelle: Preisgekröntes israelisches Drama um eine junge Frau aus einer jüdisch-orthodoxen Familie, die verheiratet werden soll.

      Intimes, stimmungsvolles Drama um eine junge, orthodoxe Jüdin, die entscheiden muss, ob sie ihrem Herzen oder den Wünschen der Familie folgen soll.

      Eine Mutter schiebt mit ihrer Tochter einen Einkaufswagen durch den Supermarkt. Die Tochter lugt vorsichtig um die Ecke. Hektisch, konspirativ fast, wird mit dem Handy telefoniert. Ein junger Mann wird heimlich gemustert - es ist der avisierte Gatte der 18-jährigen Shira, Mitglied einer orthodox-chassidischen Gemeinde. Der Mann mit den Schläfenlocken und dem weichen Gesicht findet ihren Gefallen. Doch da stirbt die Schwester bei der Geburt ihres Kindes. Die Familie schlägt daraufhin Shira vor, den verwitweten Schwager zu heiraten und dessen Baby Mutter zu sein.

      Mit ruhigem, präzisem Blick gewährt „An ihrer Stelle“ eine intime, aufschlussreiche Innenansicht des Alltags, der Religion und der Philosophie streng orthodoxer Juden. Die Männer arbeiten nicht, sondern widmen sich ausschließlich dem Studium biblischer Schriften, die Frauen gebären Nachwuchs und kümmern sich um den Haushalt, als oberste moralische Instanz gilt der Rabbi. Regeln - bis hin zur Kleidung und Haartracht - und Rituale bestimmen das Leben. Eine fremde, eigene Welt in die Regisseurin Rama Burshstein, selbst Teil dieser Glaubensgemeinschaft, ihre Zuschauer entführt.

      Um zu vermeiden, dass der religiös-säkulare Aspekt im Vordergrund steht, hat die Filmemacherin ihr Werk in der weltoffenen israelischen Metropole Tel Aviv verortet. Doch die dient ihr nur als äußerer Rahmen, denn der Großteil der Handlung spielt sich in Innenräumen ab. Sie konzentriert sich auf ihre Charaktere, die Dialoge, die gedeckten, warmen Farben. Sorgfältig kadriert Kameramann Asaf Sudry seine Bilder, und nimmt dabei immer wieder die Perspektive der jungen, von Hadas Yaron überzeugend gespielten Protagonistin ein, die in Venedig mit der Coppa Volpi ausgezeichnet wurde.

      Ein wenig an die Romane und die engen, aber nicht unbedingt beengenden viktorianischen Wertewelten Jane Austens erinnert die auf zig Festivals aufgeführte und auch prämierte, liebevoll und sorgfältig gehandhabte Low-Budget-Produktion. Hier wie da ist der Ton humorvoll, romantisch und intelligent. Die Figuren wollen gar nicht aus ihrem Kosmos ausbrechen. Sie suchen vielmehr nach einem Weg friedlicher Koexistenz und möchten weiterhin innerhalb ihrer Grenzen leben. geh.
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