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Am Kölnberg


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Am Kölnberg

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Robin Humboldt,
  • Laurentia Genske
Kamera
  • Robin Humboldt,
  • Laurentia Genske,
  • Johannes Waltermann
Schnitt
  • Carina Mergens

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Am Rande von Köln liegt die Hochhaussiedlung „Am Kölnberg“. Auch die Bewohner dieser Siedlung leben buchstäblich am Rande der Gesellschaft. Arbeitslosigkeit, Drogen, Alkohol, Prostitution. Probleme, die hier Alltag sind. Die jungen Filmemacher Laurentia Genske und Robin Humboldt haben mehrere Monate am Kölnberg verbracht und begleiten mit ihrer Kamera vier Protagonisten, die schonungslos offen von ihrem Leben erzählen, aber auch von ihren Träumen, die sie oft schon begraben mussten oder von den Hoffnungen und Wünschen, die sie immer noch für die Zukunft haben. Der Film kommt den Figuren dabei erstaunlich nahe, ohne sie in ihrer Situation bloßzustellen. Man spürt das Vertrauen, das Genske und Humboldt aufgebaut haben und die Offenheit der Beteiligten. Filmisch und erzählerisch ist der Film unaufgeregt, fast beiläufig fangen die exzellent gefilmten Bilder kleine und große Momente des Alltags ein und es treten Wahrheiten ans Licht. Der Dokumentarfilm AM KÖLNBERG ist eine tiefmenschliche und authentische Milieustudie. Ein beeindruckender Film, der mehr zeigt als eine Siedlung am Rande von Köln. Sondern auch eine Gesellschaftsschicht mitten in Deutschland. Schnörkellos gut und ehrlich.

      Jurybegründung:

      Der Dokumentarfilm wirft einen nahezu ethnografischen Blick auf einen Grenzbereich der Stadt Köln, einen Hochhauskomplex, wo Sozialhilfeempfänger und Lebenskünstler leben, und damit auch einen Blick auf Armut und prekäre Verhältnisse im gegenwärtigen Deutschland. Hierzu konzentriert sich der Film auf vier Personen. Die Auswahl - es handelt sich um Deutsche mittleren und höheren Alters - gibt gewiss nicht die Unterschiedlichkeit der mehrere Tausend Menschen umfassenden Bewohner wider, die zu einem großen Teil aus Migranten sehr unterschiedlicher Herkunft bestehen. Davon abgesehen gelingt es dem Film jedoch, mit großer Sorgfalt und Einfühlungsvermögen eine bemerkenswerte Nähe zu den Protagonisten herzustellen. Bereitwillig erzählen sie von ihrer Vergangenheit, von ihren nicht wahr gewordenen Wünschen, den Krisen in ihrem Leben, die dazu geführt haben, dass sie auf dem Kölnberg wohnen. Und sie erzählen davon, wie sie dieses Leben am Rand der Gesellschaft zu meistern versuchen.

      Der Film ist hervorragend geschnitten, die Übergänge zwischen den Erzählsträngen sind nahezu fließend. Die Kamera ist nah dran, scheut sich auch nicht vor Schonungslosigkeit, rückt den Personen aber nicht zu Leibe, sondern bewahrt immer Respekt. Die Interviews zeigen die Personen immer in einem sie charakterisierenden Setting, während einer Tätigkeit, die typisch für ihren Tagesablauf ist. Nichts wirkt gestellt. Im Gedächtnis bleiben vor allem die Aufnahmen der eher trist anmutenden Umgebung, die Panoramabilder aus dem Hochhaus gefilmt und die Kommentierung einer Protagonistin - es ist die älteste von allen - wie beeindruckend dieser Blick und diese Landschaft doch sei und wie viele Assoziationen ermöglicht werden. AM KÖLNBERG ist gelungenes Plädoyer dafür, die Randständigen und die Subalternen im eigenen Land ernst zu nehmen und ihnen eine Stimme und ein Medium zu geben, in dem sie sich äußern können.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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