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Aimée & Jaguar

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Aimée & Jaguar: Tragische Liebesgeschichte in Hitlerdeutschland als großes Schauspielerinnenkino.

Handlung und Hintergrund

Lilly Wust, Mutter von vier Kindern und Trägerin des Mutterkreuzes, ist eine Mitläuferin. Felice, eine Jüdin, schreibt unter falschem Namen für eine Nazizeitung und versorgt eine Widerstandsgruppe mit Informationen - jeden Tag riskiert sie alles. Die beiden unterschiedlichen Frauen treffen aufeinander und verlieben sich. Die eine läßt sich scheiden, die andere gibt ihre Tarnung auf.

Berlin, 1943. Lilly, Ende 20, Mutter von vier Kindern und Trägerin des Mutterkreuzes, vertreibt sich ihr ansonsten bürgerliches Dasein mit wechselnden Liebschaften. Da trifft sie Felice, eine Jüdin, die im Untergrund lebt, unter falschem Namen für eine Nazi-Zeitung arbeitet und eine Widerstandsgruppe mit Informationen versorgt. Die Liebe zueinander verändert das Leben der beiden Frauen grundlegend. Lilly läßt sich scheiden, Felice gibt ihre Tarnung auf und liefert sich dadurch ihrer großen Liebe aus. Doch das Glück der beiden währt nur kurz.

In den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges treffen sich die bürgerliche Lilly, Mutter von vier Kindern, und die Jüdin Felice, die im Untergrund lebt. Die Liebe zueinander verändert ihr Leben grundlegend, kann aber nicht von Dauer sein. Eindrucksvolle Adaption des autobiografischen Romans von Erica Fischer durch Max Färberböck, die mit zahlreichen Preisen belohnt wurde.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Max Färberböck
Produzent
  • Hanno Huth,
  • Prof. Dr. Günter Rohrbach
Darsteller
  • Maria Schrader,
  • Juliane Köhler,
  • Johanna Wokalek,
  • Heike Makatsch,
  • Elisabeth Degen,
  • Detlev Buck,
  • Kyra Mladeck,
  • Prof. Peter Weck,
  • Hans-Christoph Blumenberg,
  • Patrizia Moresco,
  • Dani Levy,
  • Barbara Focke,
  • Bastian Trost,
  • Rosel Zech,
  • Ulrich Matthes,
  • Inge Keller,
  • Margit Bendokat,
  • Jochen Stern,
  • Klaus Manchen,
  • Sarah Camp,
  • Désirée Nick,
  • Karen Friesicke,
  • Lia Dultzkaya,
  • Klaus Koennecke,
  • Dorkas Kiefer,
  • Werner Rehm,
  • Rüdiger Hacker,
  • Peer Jäger,
  • Anette Felber,
  • Carl Heinz Choynski
Drehbuch
  • Max Färberböck,
  • Rona Munro
Musik
  • Jan A.P. Kaczmarek
Kamera
  • Tony Imi
Schnitt
  • Barbara Hennings

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Aimée & Jaguar: Tragische Liebesgeschichte in Hitlerdeutschland als großes Schauspielerinnenkino.

    Lange erwartet, endlich da: Max Färberböcks Regiedebüt, die Verfilmung einer authentischen und tragischen Liebe im kriegszerstörten Berlin, gerät zur bislang leicht überfrachteten Tour de force durch Hitlerdeutschland und feiert Triumphe als großes Schauspielerkino. In jedem Fall: ein würdevoller Vertreter heimischen Filmschaffens im Berlinale Wettbewerb.

    Die Produzenten Günter Rohrbach und Hanno Huth hatten sich viel vorgenommen. Das Prestigeprojekt um die Auseinandersetzung mit Nazitum und Judenverfolgung stellte hohe Anforderungen, zumal der wunderbaren Buchvorlage von Erica Fischer, mittlerweile in elf Sprachen übersetzt, Gerechtigkeit widerfahren sollte. Max Färberböck, für seine TV-Produktionen vielfach ausgezeichneter Absolvent der HFF München, schrieb zusammen mit der versierten britischen Autorin Rona Munro („Ladybird, Ladybird„) das Drehbuch.

    Das Mammutvorhaben, um dessen Fertigstellung sich die Gerüchte rankten, kostete Schauspielerin Juliane Köhler ihren Job am Münchener Residenztheater: Da sich die Dreharbeiten verzögerten, kündigte man der angesehenen Theatermimin. Für Juliane Köhler ein schockierendes Erlebnis, dennoch würde sie sich jederzeit wieder für diesen außergewöhnliche Part entscheiden. Sie ist Lilly Wust, Ende zwanzig, Mutter von vier Kindern und Trägerin des Mutterkreuzes. Brav, bieder, politisch eine Mitläuferin - besteht der einzige Reiz in ihrem Leben aus wechselnden Liebschaften. Bis sie Felice (Maria Schrader) trifft, eine Jüdin, die im Untergrund lebt, unter falschem Namen für eine Nazizeitung arbeitet und eine Widerstandsgruppe mit Informationen versorgt - jeden Tag riskiert sie alles. Die Liebe zueinander verändert das Leben beider Frauen grundlegend. Lilly läßt sich scheiden, Felice gibt ihre Tarnung auf, liefert sich dadurch ihrer großen Liebe aus. Das Glück der beiden währt nur kurz. Felice wird von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager verschleppt, Lilly wird nie wieder jemanden lieben….

    Es sind Jahrhundertrollen für die beiden Hauptdarstellerinnen, die sie, jede auf ihre ganz eigene Art, exzellent ausfüllen. Für Maria Schrader ist die „Felice“ der große Durchbruch: so gut sah man sie noch nie. Und Theaterstar Juliane Köhler, eigentlich mit dem schwierigeren Part konfrontiert, ist als neues Leinwand-Wunder entdeckt. Was beide Darstellerinnen ihren Figuren geben und entlocken, ist großes Schauspielerkino, wie es in Deutschland lange nicht zu sehen war, angelegt bereits in den hervorragend entwickelten Charakteren der Buchvorlage.

    Der Film setzt ganz auf die Liebesgeschichte - und tut gut daran. Er ist dann am besten, wenn er der Darstellerkraft seiner beiden Heldinnen vertraut. Die erste Liebesszene, die Lilly eine ihr gänzlich unbekannte, faszinierende und verstörende Welt eröffnet, geht unter die Haut und zählt zu den intensivsten Bettszenen der Filmgeschichte.

    Die Schilderung der Lebensumstände in der von der finalen Schlacht umtobten Hauptstadt bleibt dagegen leider bisweilen hinter dem ausführlich gezeigten, exzessivem Lebensgefühl der vergnügten Lesben-Gruppe zurück. Das atemberaubende Zeitkolorit der 43/44er Jahre, im Buch so gut geschildert, kommt nicht ganz glaubhaft. Da gibt man sich allzu ausstattungsverliebt, ist zu sehr auf production value bedacht. Das mutige Projekt schießt bisweilen, von seinen eigenen Ansprüchen getrieben, übers Ziel hinaus. Sein Hyper-Realismus in nostalgisch überfrachteten Farbtönen wirkt dann irritierend.

    Bis in die Nebenrollen ist das Casting sorgfältig bis exzellent, seien es Detlev Buck als Ehemann, Vater, Liebhaber, Verlassener und einsamer Soldat oder Heike Makatsch als lebenshungrige, todesmutige und kluge Freundin.

    Die dramaturgisch vielleicht richtige Entscheidung, dem Film eine erzählerische Rahmenhandlung zu geben, ist bedauerlich, denn sie zerstört die große, schöne Kinoillusion, die die wahnsinnige Liebesgeschichte geschaffen hat: da wird eine alte Lilly Wust aus ihrer Berliner Wohnung ins Altersheim geschafft, quasi im Rückblick entfaltet sich der Film als ihre Lebensgeschichte. Und vorm Abspann erleben wir dann, wie Lilly im Altenwohnheim ihre alte Rivalin um Felices Gunst, Ilse, wiedertrifft. Eine überflüssige Konstruktion, denn wir erfahren nur, was wir ohnehin schon wissen: Lilly ist an der Größe und Kompromißlosigkeit ihrer Liebe zerbrochen, Felice nie aus dem Konzentrationslager zurückgekehrt.

    Nach „Comedian Harmonists“ ein weiterer Senator-Film zum Thema deutsche Vergangenheit, bevor das Jahrhundert endgültig mit Karracho ins neue Jahrtausend startet. Gut, die Zukunft nicht losgelöst von der Vergangenheit zu sehen. Ob der wilden Liebesgeschichte kommerziell ein ähnlicher Erfolg beschieden sein wird, kann nur die Zukunft zeigen. Die Weichen sind - nicht zuletzt mit dem Starttermin (Berlinale) - jedenfalls auf Erfolg gestellt. boe.
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